Klingendes Hietzing
Welche Musik wurde in Hietzing komponiert, gespielt und gesungen?
Ich beginne dieses Kapitel mit dem „Klingenden Wien“. Dies war der Titel einer Ausstellung im Bezirksmuseum Hietzing, die im Rahmen des Tages der Wiener Bezirksmuseen am 22. März 2015 eröffnet wurde. Zur Einstimmung dieser Ausstellungseröffnung spielte Peter Kostov aus einem in der Musiksammlung der Wienbibliothek aufbewahrten Erstdruck den Walzer „Natursänger“. Carl Michael Ziehrer hatte ihn 1890 als Denkmal für die Wiener Natursänger komponiert. Uraufgeführt wurde er im Harmoniesaal von Schwenders Etablissement in Rudolfsheim.
Walzer von Carl Michael Ziehrer. Vorgetragen von Peter Kostov am 22. März 2015 im Bezirksmuseum Hietzing.
15.03.2015
Höhepunkt der Veranstaltung war der Vortrag von Prof. Walter Deutsch über die Wiener Volksmusik und alles was zu diesem Genre gehört. Prof. Deutsch war von 1965–93 Leiter des Instituts für Volksmusikforschung an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien, von 1992–1999 Präsident des Österreichischen Volksliedwerkes, und seit 1999 dessen Ehrenpräsident. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Werke zur Volksmusik in Österreich. Als Herausgeber der vielbändigen Gesamtausgabe der Volksmusik in Österreich, „Corpus Musicae Popularis Austriacae (COMPA)“, führte er den 1904 festgelegten Gründungsauftrag des Österreichischen Volksliedwerkes weiter, der die Erforschung und Publizierung der traditionellen Musik Österreichs zum Inhalt hat.
Prof. Deutsch begann seinen Vortrag mit den Worten: „... Aber eigentlich, das klingende Wien beginnt bei uns selbst. Haben Sie alle schon gesungen heute? Wenn Sie nicht singen, dann klingt es nicht in Wien! Verlassen Sie sich nicht auf die Autohupen!“ In der Folge präsentierte und illustrierte er vor allem für Hietzing besonders wertvolle Stücke, wobei er zunächst an den von Herrn Kostov gespielten Walzer anschloss. Was ist ein Natursänger, und was ist ein Volkssänger? Zwischen 1840 und 1900 gab es in Wien viele Sängerinnen und Sänger. Jene, die nur nebenberuflich gesungen haben – die Fiaker, die Handwerker, die Wäscherinnen, alleinstehende Damen usw. – wurden Natursänger genannt. Ihnen gegenüber standen die professionell lizenzierten Volkssänger. Einer der ganz großen Volkssänger war ein gewisser Edmund Guschelbauer, er hat oft mit den Schrammeln gesungen.
Natürlich gab es einen großen Streit, denn die professionellen Sänger hatten Angst, von den Natursängern ins Eck geschoben zu werden. Die Natursänger sind nur dann und wann aufgetreten, vor allem im Bereich der Brüder Schrammel. Häufig waren es Fiaker, in ihren Reihen gab es gute Sänger; einer der großen war jener Fiaker, der Kronprinz Rudolf nach Mayerling gebracht hatte, Bratfisch hieß er. Der Allgemeine Wiener Volkssängerverein richtete 1887 die dringende Bitte an die Stadt Wien, „Übelstände zu beseitigen, durch welche der Erwerb der lizenzierten Volkssänger und insbesonders der Erwerb der besteuerten Volkssänger auf das Empfindlichste geschädigt werden“. Sie bekamen Recht und ein Zirkulardekret wurde herausgeben, aber die Natursänger wurden deshalb nicht weniger. Carl Michael Ziehrer war mit den Natursängern freundschaftlich verbunden und setzte ihnen mit dem Natursänger-Walzer ein musikalisches Denkmal.
Nach dieser Einleitung ging Prof. Deutsch auf einige Orte, Einrichtungen und Personen in Hietzing ein, die mit dem „Klingenden Wien“ verbunden waren. Im Rahmen seines Vortrages, dessen Inhalte er am Klavier virtuos zu Gehör brachte, konnte er natürlich nur ein paar Blitzlichter aus dem umfangreichen Musikgeschehen – nicht nur das Volkslied betreffend – in der Region präsentieren. Das ist auch im Rahmen dieses Beitrages nicht möglich, doch soll ein etwas breiterer Einblick versucht werden. Die Anregungen dafür stammen – über den Vortrag von Prof. Deutsch hinaus – vor allem aus dem Archiv des Wiener Volksliedwerkes mit Unterstützung seines Archivars Mag. Reinhard Kopschar.
An einem klar strukturierten Überblick über dieses vielfältige und ineinandergreifende Metier hinsichtlich Komponisten, Interpreten, Genre und Aufführungsorten bin ich allerdings gescheitert. Ich folge daher der musikalischen Wanderung durch den Bezirk, wie sie Prof. Deutsch in seinem Vortrag unternommen hat, mit gebührenden Ergänzungen und Erweiterungen.
Die Wallfahrtskirchen
„Wenn man es schafft, hörend zu singen und singend zu hören, wird auch das Herz immer offener für den im Wort gegenwärtigen Gott ...“ (Worte auf der Internetseite der Zisterzienserabtei Marienstatt). Die Vielfalt des Kirchengesanges und seine Wandlungen sind keine Hietzinger Spezialität, allenfalls die Gesangvereine und Chöre, die in unseren Kirchen auftraten und nach wie vor auftreten. Doch diese werden weiter unten beschrieben. Hervorzuheben ist hingegen die Jahrhunderte währende Eigenschaft von drei unserer Gotteshäuser als Wallfahrtskirchen, allen voran die Hietzinger Kirche. Für sie sind auch Daten überliefert: 1790 wurden in der Hietzinger Kirche 6000 Messen gelesen und 26.000 Kommunikanten gezählt. Sie kamen von den Dörfern ringsherum und sie haben gesungen, auf dem Weg zur Kirche und in ihr. Was haben sie gesungen, wie muss man sich diese Wallfahrtslieder vorstellen?
„Sei gegrüßt, Maria Hietzing, sei gegrüßt im Gnadensaal, schenke uns die Hilf in allen Tagen, schenke uns Trost überall“, gesungen in schönen Terzen. Hunderte von Lieder gab es, in den Volksliedarchiven liegen sie. In Mariazell ist das gesungene Wallfahrtslied noch zu hören.
Das Dommayersche Casino
Im Hietzinger Heimatbuch von 1925, zweiter Band, steht auf Seite 75 zum Jahr 1831: „Heute Dienstag ist Reunion in Dommayers Kaffe- und Traiteurhause in Hietzing. Herr Johann Strauss (Vater) wird mit seinem wohlbesetzten Orchester unter seiner persönlichen Leitung zum Vergnügen der Anwesenden beyzutragen suchen.“ Und was hat er für den Dommayer komponiert? Zum Beispiel Op. 24 „Hietzinger Reuniontänze“. Oder den Walzer „Vive la Danse“, aufgeführt beim Dommayer 1831. Oder die Grazien-Tänze. Zur Einladung zu dem glänzenden Grazien-Fest, bei dem die Damen als Grazien auftraten, schrieb Johann Strauss folgenden Text über das, was die Zuhörer zu erwarten hatten: „Die Grazien sind nach der Mythologie als die Repräsentantinnen und Beschützerinnen alles Schönen, Lieblichen und Angenehmen bekannt. Vermöge dieser Eigenschaften fand der Gefertigte sie am geeignetsten, ihnen sowie auch ihren schönen Schwestern der damaligen Zeit ein eigenes Fest zu widmen, welches durch die strahlenden Diademe und das Farbenspiel des jetzt im Einritt des Sommers mit aller Macht herrschenden Phöbus (die Sonne) auch bei Nachtzeit noch herrlich glänzt. Um 9 Uhr beginnt's, im Saal ein glänzendes Ballfest, bei welchem Herr Strauss zum ersten Mal den neuen Walzer unter dem Titel ‚Grazientänze‘ vorzutragen hat.“ In der Melodik sind die Grazien-Tänze ein noch der Biedermeierzeit zuzuzählendes Werk.
Der Weiße Engel
Nebenan im Weißen Engel spielte zur gleichen Zeit Josef Lanner. Wie sein Freund Strauss war auch er ein Genie. Bis dahin hatte es bloß kleine bescheidene Walzer gegeben, etwa jene von Anton Eberl, und plötzlich über Nacht gab es Großformen des Walzers. Jetzt spielten diese Männer und ihren Orchester jeden Abend ein neues Werk. Natürlich hatte Josef Lanner im großen Saal des Weißen Engel auch seinen Schönbrunner Walzer gespielt. Diesen Walzer kannte jeder Musikant in ganz Österreich, gespielt auf der Harmonika, der Klarinette oder auf der Zither. Und die vielen Wienerlied-Dichter, die es damals gegeben hatte, ließen zu ihrem auf ein Blatt gedruckten Lied Texte wie diesen hinzufügen: „Nach der Melodie des Schönbrunner Walzers von Josef Lanner“. Der Text war oft sehr ähnlich, z.B.: „So wie der Lanner, so war kaner, der hat halt kenna, Terzen gwinna, bei seine Walzer, macht jeder an Schnalzer, vor Lust und Seligkeit, das ist a Freid.“ Natürlich heißt der Walzer „Die Schönbrunner“, die Hietzinger sind ja damit gemeint und haben damit ein Tonwerk, das sie durchs Leben begleitet.
Die Arena im Hietzinger Hof
Jedes bessere Lokal warb mit seinen regelmäßigen Musik- und Ballveranstaltungen, auch der große Hietzinger Hof. Aufsehen erregten die Veranstaltungen in dessen „Arena“, die im Mai 1907 als „zweites Wiener Sommertheater“ eröffnet wurde. Vor vollem Haus (= Garten des Hietzinger Hofes) wurde u. a. mit der seit mehr als 26 Jahren in Wien nicht gegebenen Operette „Les noces d'Olivette“, komponiert von Edmond Audran und mit dem Libretto von Alfred Duru und Henri Charles Chivotvon Chivot. „Wenn es jemals einer Künstlerin gelungen ist, sich die Gunst des Publikums geradezu im Fluge zu erobern, so ist dies bei der ersten Sängerin am Sommertheater Hietzinger Arena der Fall, bei Frl. Betty Nording, welche seit Eröffnung dieser Bühne, d. i. seit 15. Mai d. J., fast allabendlich in ersten Partien beschäftigt ist und sich mit ihren Erfolgen in die erste Reihe unserer Operettensängerinnen gestellt hat. Die junge Künstlerin, eine Schülerin Meister Gothov-Grüneckes, ist eine Sängerin par excellence, voll Musikgefühl, geschmackvollem Vortrag und brillanter Technik, mittels der sie ihre prächtigen Stimmittel – einen volltönenden Sopran von tadelloser Reinheit und Höhe – geradezu vortrefflich zu verwerten versteht“.
Im Hietzinger Hof trat auch der Hofopernsänger Carl Mayerhofer auf, doch eher in seiner Eigenschaft als exzellenter Schachspieler. Seinen Lebensabend verbrachte er in seinem Haus in Hietzing, begraben ist er in einem Ehrengrab auf dem Hietzinger Friedhof.
Regelmäßige Musikveranstaltungen wurden auch in zahlreichen anderen Gasthäusern zur Institution, bis zuletzt im 2014 geschlossenen Gasthaus „Zum lustigen Radfahrer“ in Ober St. Veit und bis heute im „Gasthaus Lindwurm“. Allerdings erfreut man das Publikum nicht mehr mit Walzern und Operetten, sondern vorwiegend mit Jazz vom Feinsten.
Die Neue Welt
Der Kaffeesieder Carl Schwender aus Rudolfsheim ersteigerte zu Beginn der 1860er-Jahre einen alten, ausgedehnten Herrschaftsbesitz zwischen Hietzinger Hauptstraße, Lainzer Straße und St.-Veit-Gasse und schuf darauf ein erstrangiges Sommervergnügungsetablissement mit Tanzflächen und Restaurant mit großem Gartenparterre zwischen üppiger Ausstattung mit vielen Lichteffekten. Später ergänzte er die Anlage um die sogenannte Alhambra, einen in maurischen Stil ausgeführten Holzbau mit einem Theater in seinem Mittelbau. Am den Enden des Parkparterres befanden sich Orchesterpavillons.
Viele Jahre lang war die Neue Welt das Ziel für die Firmlinge der Wiener Gesellschaft. Zum Annenfest kamen nicht selten an die 5–6.000 Besucher. Fast jeden Abend wurde irgendein Fest veranstaltet; die meisten Männergesangvereine Wiens und aus der Umgebung hielten hier ihre Sommerliedertafeln ab; die berühmte Seiltänzerin Blondine trat auf, Anton Stuwer brannte 1879 sein letztes größeres Feuerwerk ab, und 1882 fanden Ballonfahrten mit Fesselballons statt. Nach dem Tod von Schwenders Sohn wurde die Neue Welt verkauft, 1883 parzelliert und mit Villen verbaut (die erste erhielt den Namen „Neue Welt“)
Natürlich traten abwechselnd auch Carl Michael Ziehrer und die Gebrüder Strauss mit ihren Kapellen auf, die Schrammeln und eigentlich alle, die damals berühmt waren. Alle Meiste kamen und boten den Zusehern große künstlerische Leistungen. Für dieses Veranstaltungshaus wurde sogar 1878 die Polka Francaise „Neue Welt-Blümchen“, Op. 316, von Carl Michael Ziehrer komponiert. Die Polka Francaise ist eine langsame Polka mit charakteristischen Motiven, die spritzig sind, eine kokette Musik. Man hört sie zumindest bei den Neujahrskonzerten der Philharmoniker. Josef Strauss komponierte im Sommer 1962 den Walzer „Neue Welt-Bürger“, Op. 126, und zwar für ein Parkfest in der Neuen Welt am 27. Juli 1862. Er war den vergnügungshungrigen Besuchern des Freizeitparks gewidmet und eine Art Abschiedskomposition wegen einer bevorstehende Reise nach Russland. Ein wunderschöner Walzer, richtig Wienerisch.
Dem Kaiser zu Ehren
Auch vor dem Schönbrunner Schloss hat es geklungen. War der Kaiser anwesend, musste jeden Tag in der Früh ein Ständchen gespielt werden, wobei die die Militärkapellen besonders präsent waren.
Präsent waren auch die Sportschützen. Damals gab es in Wien noch viele Schützenvereine, heute sind sie fast nur mehr in den Bundesländern üblich. In Hietzing gab es die Hietzinger Schützen mit Kugelschützen und Armbrustschützen. In Erinnerung an diesen Verein gibt es einen wunderbaren Marsch von Josef Zehngraf, komponiert um 1910. Er war sehr bekannt und viele kleine Ensembles, auch die Gebrüder Schrammel, haben ihn gespielt. Bei einer Version aus 2007 ist Johann Schrammel als Komponist angeführt, gespielt von den Transatlantic Schrammeln.
Großen Auflauf gab es zu den Jubiläen des Kaisers, z.B. zum 60-jährigen Regierungsjubiläum. Im Rahmen der vom Niederösterreichischen Sängerbund im Schlosspark veranstalteten Huldigungsserenade kam die Hymne für Männerchor und Orchester „Dem Kaiser“ zur Aufführung. Die zweite Strophe lautete: „Brausend, schwellend, freudedurchglüht tönt unser Lied dringet ins Weite mit mächtigem Schalle! heute die frohe, die festliche Stunde die Sänger alle! alle sich finden im Meere zusammen, eilen herbei all die Scharen aus des Landes entferntestem Teil, rufen jubelnd: Dem Kaiser Heil! [Strophe 1] Brausend, schwellend, liebedurchglüht tönt unser Lied! Mächtig erschallen die Weihegesänge! jauchzet zum Äther, zum blauen, auf´s neue die Jubelklänge: herrschet in göttlichem Schutze der Kaiser, schirmend die Künste, die schönen! darum naht euch, ihr Sänger, in Eil´, rufet jubelnd: Dem Kaiser Heil!“ Text: Anton Weiß, Komponist Adolf Kirchl.
Im Garten zu Schönbrunn soll auch das Lied „Die vier und vierzigjährige Regierung des Kaiser Franz“ erklungen sein, mit dem Text von Johann Ernst und nach der Melodie „Des Hauses letzte Stunde“.
Liedanfang: Ja vier und vierzig Jahre hat Kaiser Franz regiert.
Strophen: Was Kaiser Franz erfahren, wenn man sich's rein vorstellt [Strophe 2]
Wie er für uns gestritten, kam er zu Kaiser Franz [Strophe 3]
Doch dort in Frankreichs Mauern war Kaiser Franz gewiß [Strophe 4]
Da es die Vorsicht lenkte, zu seiner Thaten Lohn [Strophe 5]
Und blicken wir dann wieder auf Kaiser Ferdinand [Strophe 6]
In seine Lebensstunden hat Kaiser Franz fürwahr [Strophe 7]
Sehr gütig und erhaben war er zu jeder Zeit [Strophe 8]
Die Widmungsmärsche
Die zu einem Ständchen beim Schloss oder für eine Adelsfamilie eingeladenen Kapellen haben auch immer Märsche mitgebracht, die Widmungsmärsche sind. Im gesamten Repertoire der Komponisten der Zeit wurden die Märsche immer großen Damen und Herren des Adels oder der Großbürger gewidmet, die zu gleicher Zeit auch einen Namen als Förderer der Musik hatten. Z. B. den Kaiser-Elisabeth-Marsch oder den Habsburger-Marsch, Carl-Michael-Ziehrer-Marsch, Franz-Joseph-Marsch und Habsburg-Hochfest-Marsch. Das waren damals wichtige Kompositionen, die zum Klang es Adels und vor allem der Kaiser- und Königsfamilien dazugehörten.
Zu den Widmungsmärschen ist der Deutschmeister-Regimentsmarsch, komponiert von Wilhelm August Jurek hinzuzufügen. Jurek trat 1891 in das Infanterie Regimentes Hoch- und Deutschmeister Nr. 4 ein und diente diesem drei Jahre. Danach wurde er Beamter der Staatsdruckerei. 1921 wurde Jurek als Oberkontrollor i. R. Ehrenmitglied des Deutschmeisterbundes. Nach ihm benannt ist die Jurekgasse in Wien Rudolfsheim. Der Deutschmeister-Regimentsmarsch wurde zur berühmtesten seiner 300 Kompositionen und zum ersten Mal am 19. März 1893 im Ober St. Veiter Kasino gespielt, dann vermutlich auch vor dem Schloss Schönbrunn. In Hietzing wird er heute noch gespielt, z. B. vor der Hietzinger Kirche unter Kapellmeister Friedrich Lentner.
Zur Aufführung kam auch ein von Michael Totzauer komponierter „Hietzinger Marsch“ Er wurde im Rahmen der Hietzinger Festwochen am 26. Mai 2010 beim traditionellen Platzkonzert uraufgeführt und ist Hietzing sowie dem damaligen Bezirksvorsteher Dipl.-Ing. Heinz Gerstbach gewidmet. Der Marsch sieht den Bezirk mit seinen traditionsreichen Konzert- und Ballveranstaltungen als eine der Wiegen der sogenannten Wienermusik und zitiert entsprechende Werke von Schrammel bis Strauss.
Zu erwähnen sind auch Märsche aus weniger prominenter Hand, meist auch weniger bekannten Personen oder Einrichtungen gewidmet. Ein Beispiel ist der Hietzinger Sport-Club-Marsch von Oskar Winkler.
Die Werkelmänner
Zum Klingenden Wien gehört auch die Drehleier, das Werkel dazu. Ursprünglich waren die Werkelmänner meist invalide Kriegsveteranen, 1838 hatten in Wien rund 800 Werkelmänner eine Lizenz, 1900 waren es noch 220 und 1930 wurden keine neuen Lizenzen mehr vergeben, sodass die Zahl rasch abnahm. Hietzing hatte einen sehr prominenten Leierspieler, Konrad Schrammel, einen Halbbruder der Brüder Schrammel. Er war ein Kriegsversehrter aus dem Krieg in Italien 1859. Er war verwundet und im Februar 1860 laut Militärgrundbuch wegen Verkürzung des Radius Constracto, des Beugers und Streckers des rechten Vorderarms, durch einen Muskeldurchschuss bei Monte Bello ins Wiener Invalidenhaus gebracht worden. Am 1. Februar 1866 wurde er mit einem Invalidenpatent gegen Erhalt einer Abfertigung von 36 Gulden und dem Fortbezug der Verwundungszulage von täglich 10 Kreuzer entlassen. Um seine finanzielle Situation zu verbessern, hatte Konrad Schrammel schon Monate vor seiner Entlassung um eine Drehorgellizenz angesucht. Trotz anfänglich negativem Bescheid erhielt er eine Lizenz für Hietzing. 1869 bemühte er sich um Verlängerung dieser Bettellizenz. Damals war er Witwer mit vier unmündigen Kindern. Die Musikalität hatte er von seinem Vater Kasper, der aus dem Waldviertel kam, geerbt. Als Kind soll er ein guter Geiger gewesen sein.
Katharina Schratt
Frau Katharina Schratt wird überall genannt, vor allem im Zusammenhang mit Kaiser Franz Joseph I. Und da gibt es eine Legende: Sie wohnte in einer Villa in der Gloriettegasse. Nicht allzu lange nach dem Tod des Kronprinzen 1889 wurde das Quartett der Brüder Schrammel in die Villa der Burgschauspielerin Katharina Schratt, der edelsinnigen Freundin des Kaisers, geladen. Die Schrammel waren es gewohnt, zu Gesellschaften verpflichtet zu werden, hier aber fanden sie keine Teegesellschaft versammelt. Die Türen zu den Zimmern standen offen und nirgends war ein Gast zu sehen. Die Hausfrau ließ sich ganz alleine von den vier Musikern vorspielen. Aber im Nebenraum, abgedeckt durch einen Paravent, vermuteten die Schrammel den Kaiser, den die Frau Schratt eingeladen hatte, um sich die berühmten Brüder, deren Name heute noch für eine bestimmte Wienerische Musiksituation steht, anzuhören. Johann Schrammel hat der Frau k. u. k. Burgschauspielerin auch eine Francaise gewidmet, genannt Käthchen-Polka.
Ein weiteres Lied lautet „Die Frau Schratt“ veröffentlicht in: Das letzte Lied: Wienerlied. Liedanfang und Refrain: In einer Villa in Hietzing. Text: Josef Petrak, Komponist: Josef Fiedler. 1959.
Loblieder
Ein breites Feld sind die markanten Personen, Institutionen oder den Vorzügen von Orten oder Gegenden gewidmeten Loblieder und Lobgesänge. Ein älteres Beispiel ist der Lobgesang zu Ehren des heiligen Veit in Ober St. Veit an der Wien. Verfasst von Pfarrer Anton Genstorfer und Herausgegeben von Anton Malina, Pfarrer und Weltpriester allda. Druck von Leopold Grund (Karl Gorischek), Wien 1861. Er beginnt mit den Zeilen
Kommt fromme Christen, sammelt euch,
Vor unserm Schutzpatrone,
Dem Jesus Christ im Himmelreich
Verlieh die Siegerkrone.
Für Jesus, seinen Herrn und Gott,
Erlitt St. Veit den Martertod.
Gerne besungen wurden gesellige Einrichtungen wie die örtlichen Gasthäuser und deren Besitzer. Eigentlich hatte sogar fast jedes Lokal und jeder Verein sein Lied. Hier einige Beispiele mit deren erster Strophe:
Das Döltllied, zu Ostern 1920 dem lieben Wirt und seinen Gästen gewidmet. Text von Franz Slawik, Musik von Jaques Jelinek
Wenn man d'ganze Woche sich plagt irgendwo,
In aner Werkstatt, oder in an Büro
Und es kommt da Sonntag dann endlich daher,
So freut an das Leben gleich vielmehr.
Man liegt erstens länger wie g'wöhnlich im Bett
Man wechselt die Wäsche und macht sich adrett,
Man isst etwas besser und nimmt's schöne Gwand
Und is' dann a Gsellschaft beinand,
So fragt man sich untereinand um den Rat,
Wo geh'n ma' heut hin, bis man's hat? ...
Ja zum Döltl nach St. Veit
Ziagt's mi hin jederzeit,
Denn so gmüatlich, wie dort
Find' ma' selten an Ort,
Bei der Musi, bei dem Wein
Glaubt ma' im Paradies zu sein.
"Prost kling kling! Prost kling kling!
Stoss'n's an und stimmen's ein,
Prost kling kling! Prost kling kling!
Da muaß ma'a alle Sonntag sein!"
Der Ober St. Veiter Sparverein, Worte und Musik von Josef Brix.
An Sparverein den hab' i – der Obmann is mei Frau,
sie kriegt net gnua beim Sparen, die Weiber, die san schlau.
Doch ich als echter Wiener, hab' a mei Hamlichkeit,
ich trage meinen Guld'n zur schönen Aussicht heut.
Weitere Lokale besingende Lieder sind „Das Stock im Weg Lied“, Seiner Hochwohlgeboren Herrn Alfred Doll, dem Besitzer des Weinhauses Stock im Weg, zu seinem Namenstag gewidmet, (Text: Franz Fux, Musik: Franz. Ed. Wunsch, zuerst gesungen von Theo Nikl) und „In Ober St. Veit, im Winzerhaus“, Puraners Weinhaus in der Schweizertalstraße 4 gewidmet (Text: Otto Kleske, Musik: Josef Obermayer).
Eine besondere Stellung nimmt das Lied „I hab' halt a Faible für Ober St. Veit“ ein. Text: Richard Czapek/J. Kaderka Musik: Richard Czapek.
I und mei Schatzerl
Wissen a Platzerl
Wir habs entdeckt
hamlich versteckt
s Weinderl is ölig
das macht dich selig
mit einem Wort
das ist der Ausflugsort!
Refrain:
I hab halt a Faible für Ober-St. Veit…
für d Wirtshäuserln unter die Bam.
Mei Maderl und i
gehen am Sonntag zu zweit,
nach Ober-St. Veit in der Gham!
Es braucht ja net jeder zu wissen,
wenn wir dort beim Weinderl uns küssen!
Drum hab i a Faible für Ober-St. Veit
Von dort is s in Himmel net weit!
Dieses vom Duo Tschapek komponierte Lied wurde zur oft gespielten inoffiziellen Hymne der Region. Natürlich besingen auch weitere Lieder das schöne Ober St. Veit, wie zum Beispiel „Ober St. Veit“ vom häufig beim Heurigen Schneider-Gössl auftretenden Duo de Zwa.
Berufslieder
In den Archiven stößt man auch auf Lieder, in denen Menschen ihre berufliche Tätigkeit besingen, manchmal auch mit Bezug auf Hietzing.
In der Fruah (aus der Volksmudikdatenbank).
Strophen: In der Fruah kraht der Håhn, steh-r-i auf und leg mi ån, holla ritå ririti ri jå, nimm meiñ Strigerl in d´Hånd fång ins Roßputzn ån, holla ritiå ri ritiå ri jå. [Strophe 1]
Geh hintri in d´Schupfn, schiab füra mein Wågn, spånn ån meine Rapperl, fåhr åbi in Gråbm. [Strophe 2]
I steh nit lång untn, kummt aner daher, der frågt mi, wås i nach Hiatzing begehr. [Strophe 3]
Fünf Guldn auf Hiatzing, des war gråd nit z´vil, wånn si Euer Gnådn nit aufhåltn will. [Strophe 4]
I waß ma nix Scheners åls lusti kutschiern, a Kutscher will is bleibm, bis mi selber außiführn. [Strophe 5]
Strophen normiert: In der Früh kräht der Hahn, stehe ich auf und ziehe mich an, ..., nehme meinen Striegel in die Hand fange Pferde zu putzen an, .... [Strophe 1]
gehe ich nach hinten in den Schupen, schiebe vor meinen Wagen, spanne an meine Rappen, fahre hinunter auf den Graben. [Strophe 2]
Ich stehe nicht lange unten, kommt einer daher, der fragt mich, was ich nach Hietzing begehre. [Strophe 3]
Fünf Gulden nach Hietzing, das wäre gerade nicht zu viel, wenn sich Euer Gnaden nicht aufhalten will. [Strophe 4]
Ich weiß mir nichts Schöneres als lustig kutschieren, ein Kutscher will ich bleiben, bis sie mich selber hinausführen. [Strophe 5] 1925 (Niederschrift)
Trauergesang
Vor allem das Ableben eines Menschen aber auch der Untergang einer kulturellen Einrichtung animiert oft zu einer kompositorischen Bewältigung des Schmerzes. Ein Beispiel ist der „Trauergesang Maria Theresias“. In: Liederbücher aus Gaflenz.
Liedanfang: Ach betrübte Tag und Stunden, ach du höchst betrübte Zeit.
Strophen: Alles geht zu seinem Ende, alls hienieden geht zugrund [Strophe 2]
Höret auf vom Musizieren, höret auf vom Saitenspiel [Strophe 3]
Man sollt sich schon allzeit richten alle Stund und Augen [Strophe 4]
Behüt euch Gott, meine Landeskinder, die ihr noch bei Leben seid [Strophe 5]
Nach Laxenburg bin ich oft gefahren, war allezeit mein größte Freud [Strophe 6]
O Schönbrunn, mein Freud und Wonne, meines Herzens Aufenthalt [Strophe 7]
Von Gottes Gnaden ich mich nannte Maria Theresia nur allein [Strophe 8]
Nun, o Joseph, sei beschlisen (?) stell dich als ein tapfrer Held [Strophe 9]
Nun so ende ich mein Leben, Joseph soll Regierer sein [Strophe 10]
Lebet wohl, ihr Potentaten, lebet wohl ihr Ordenständ [Strophe 11]
Nun, o Joseph, sei gebeten, beschütz das Haus von Oesterreich [Strophe 12]
Dir, o Joseph, tu ich befehlen alle lieben Landeskinder mein [Strophe 13].
Das Wienerlied
Abschließend zu den dargestellten Musikarten gehe ich noch auf das Wienerlied ein. Teilweise ist dies eine Überschneidung zu den vorhergehenden Punkten, schließlich sind Walzer und Operetten häufig die Quellen für Wienerlieder und die Loblieder oder Berufslieder tönen ohnehin meist wie die Wienerlieder oder sind solche. Hier soll ergänzend und als Abschluss zu den bisherigen Ausführungen auf einige im Volksliedwerk auffindbare Lieder (nicht nur Wienerlieder) eingegangen werden, die Bezug zu Hietzing – genauer: Alt-Hietzing und die anderen Vororte – haben. Die Liste ist nach Ortsgemeinden bzw. alphabetisch sortiert und beschränkt sich auf die Eckdaten.
Hacking
I bin a Hütteldorf-Hackinger, gesungen 1951 von Hermann Leopoldi. Verwirrend ist die Ortsbezeichnung „Hütteldorf-Hacking“ die als Zusatz zu Stationen oder Gebäuden wohl vorkommt, nicht jedoch als Ort der Abstammung oder als Lebensmittelpunkt. Doch weiß man von der Rapid-Affinität Hermann Leopoldis, also ist er eigentlich ein Hütteldorfer.
In Hacking da kenne ich ein Beisl. Liedanfang: Servus Du, Du alte Hütt'n. Refrain: In Hacking da kenne ich ein Beisl, da findest Du kein zweites mehr in Wien. Text: Rudolf Krehlik, Alois Eckhardt; Komponist: Josef Zehentner.
Hietzing
Hietzing kommt natürlich bei den Bratfisch G'stanzeln vor.
Liedanfang: A Fiaker bin i, das is net erlog'n.
Strophen: Zwa Rösserln, a Zeugerl und a gut's Glasel Wein [Strophe 2]
Will Einer um a Zwarerl nach Hietzing vom Grab'n [Strophe 3]
Ein' Werkelmann hab'ns gestern auf d' Nacht arretirt [Strophe 4]
A Schimmel ist weiß und a Füchsel ist roth [Strophe 5]
Anno Dreiasiebz'g hab'n ma G'habt viel Millionär [Strophe 6]
Der Blitz der macht Zikzak, die Uhr die geht Tiktak [Strophe 7]
Die Stellwäg'n fahr'n nimmer mit'n Silberer-Ballon [Strophe 8]
Die Stellwäg'n die kommen mir g'rad a so vor [Strophe 9]
Das in "Hungerl" der Wind net vom Bock h'runter waht [Strophe 10]
Mi heißens in "Bratfisch" I kann nix dafür [Strophe 11]
Heut wart' i auf a Fuhr' hab' glaubt, der Teufel muß mi hol'n [Strophe 12]
Mei Wag'n hat vier Radeln, acht Haxen, zwa Roß [Strophe 13]
Mein' Schimmel, dem hat heut' träumt bei der Nacht [Strophe 14]
Meine G'stanzeln sein gar, und mit'n Singern is's aus [Strophe 15]
Text und Musik: Carl Lorens.
Der eine da, der andre dort. Strophe: Ein Freund von mir, der hat in Hietzing sein Haus [Strophe 1]. Wiener Zeitung vom 5.5.1997. Text und Musik: Robert Becherer.
Der Wein ist wie ein Pupperl. Liedanfang: Der eine trinkt den Wein gern geg'n den Durst, der andere als Beilag' zu der Wurst. Refrain: Der Wein ist wie ein Pupperl das man beiss'n könnt', weg'n dem man z'fuß von Hietzing bis nach Grinzing rennt. Text: Kurt Svab, Komponist: Theo Ferstl.
Die Wienerische Note. Der Titel „Hietzinger G'schichten“ aus der Suite "Vorstadt-Impressionen" ist rein instrumental, ohne Text.
Draußt in Hietzing gibts a Remasuri. Aus der Operette Wiener Blut. Komponist: Johann Strauss Sohn.
Ein Sonntag in Hietzing. Katherinen Polka.
Ein Traum vom alten Wien. Liedanfang: Altes Wien, wo Johann Strauss einst hat geschrieben seine Walzermelodien.
Strophen: Wo Sonntag man sein Mäderl mit dem Zeiserlwagn hat g'führt nach Hietzing [Strophe 1]
Dort wo der Kuppelwieser und der Schwind habn oft skizziert ihr'n Freund den Franzl Schubert [Strophe 2]
Und ein Mann geht duch die engen Vorstadtgassen, schaut jed' s Haus an [Strophe 3]
Liebes Wien, was für die Welt du einst geschrieben, wird in hundert Jahr' n noch blüh' n [Strophe 4]
Text: Tony Hartweger, Hugo Wiener; Komponist: Frits Janssen. 1953
Hietzinger Buam. Marschlied. Liedanfang und Refrain: Die Hietzinger Buam sind so hitzig. Darin: Wien kann niemand beschrieben. In: Hietzinger Buam: Marschlied. Liedanfang: Geht man durch die Wiener Straßen. Text: Karl Erhard, Josef Dörr.
Hietzinger Marsch. Nach Motiven der Operette „Der Natursänger“ von Edmund Eysler. 1912
In Hietzing, beim Dommayer spielt heut der Strauss (Alt-Wiener Walzerlied nach einer wahren Begebenheit, dem Förderer Wiener Musik Alexander Gaginelli zu seinem 50. Geburtstag herzlichst gewidmet). Liedanfang: Was is' denn nur los, alle Leut' sind wie toll, d' Fiaker und Stellwag'n sind alle ganz voll. Strophen: D'Frau Mutter im seidenen Kleid gar stolziert [Strophe 2], Und während die Leut' sich im Tanz alle dreh'n [Strophe 3]. Refrain: Das war ein Jauchzen und ein Singen, wenn der Strauss hat g'spielt, ließ die Geige er erklingen, hat man sich im Himmel g'fühlt. Text und Musik: Ernst Arnold. 1925
In Hietzing, in einem ganz kleinen Kaffee. Enthalten in:Andulka: aus der Operette: „Wiener Bonbons“. Liedanfang: Die Leni, der Franzl, im Sonntagskleid, die Resi, der Peperl und andere Leut. Refrain: In Hietzing, in einem ganz kleinen Kaffee, da träumen oft Pärchen bei Kuchen und Tee. Strophen: Es schwinden die Stunden der Frühlingszeit, da draußen ist Winter, der Schneeflocken streut [Strophe 2].1943
Nach Döbling, nach Pötzelsdorf. Duett aus „Die Bekanntschaft im Paradeisgartl“. Posse mit Gesang von Friedrich Hopp. Musik von Julius Hopp. Liedanfang: Nach Döbling, nach Pötzelsdorf, Gerstdorf, nach Währing inst Landgut zu Löwen, nach Hietzing zum Strauss! 1836
Platzmusik! (Am Hietzinger Platz ist heut Platzmusik!). Stimmungswalzer. Liedanfang: Was ist denn dort los? Ist vielleicht was gescheh'n. Refrain: Am Hietzinger Platz ist heute Platzmusik. Strophen: Der Schuster benagelt im Takt seine Schuh [Strophe 2] Die Zeit fliegt so rasch, man bemerkt es ja kaum [Strophe 3]. Text: Peter Herz, Komponist: Hermann Leopoldi. 1935
Was weißt denn du. Liedanfang: Muß man denn nach Grinzing 'nausfahr'n zu an Dulieh. Refrain: Was weißt denn du, wie wunderschön 's in Hietzing ist. Text und Musik: Norbert Pawlicki.
Wie war mein Wien vor fünfzig Jahren! Liedanfang: Rings umgeben von Narzissen, Rosen, Flieder und Jasmin. Strophen: S' alte Platzerl draußt in Hietzing wo noch g'herrscht hat d' Gmüatlichkeit [Strophe 2]. Text: R. Schenk, Komponist: Ernst Arnold.
Lainz
Der Traum von an alten Weana. Liedanfang: A alter Urweana sitzt draußen in Lainz im Versorgungshausgarten. Text und Musik: Josef Obermayer. Enthalten auch im Liederbuch Theresia Slabak
Die alte Dampftramway. Liedanfang: In Lainz, da steht a Herrgottsäuln noch aus alter Zeit. Refrain: Die alte Dampftramway wie's einmal war, kennt heute keiner mehr. Text: Franz Ichmann, Komponist: Richard Czapek. 1960
Du liabes Gasthaus in Lainz. Lindanfang: I hab' in Lainz draußt a Wirtshaus entdeckt. Refrain: Du liabes Gasthaus in Lainz. Text: Franz Hesik, Hans May; Komponist: Bruno Laske.
Auf das Versorgungsheim als Endstation spielen mehrere Lieder an, z.B.:
Des Alter kommt immer zu früh. ... Waunnst erst in Lainz und ein Pflegefall bist.
Da want er wir a Kind, um d'alt Zeit. ... Heut sitzt er in Lainz. Text: Ferdinand Posch, Komponist; Alexander Hornig
Lieder mit Lainz-Strophe:
In Floridsdorf am Spitz. Strophen: Jeder kommt oft nach Ottakring, mancher kommt nach Hernals – Gern geht man in den Prater hin, mit einer schönen Frau – Jüngst sprach ich eine an in Lainz, süß war die kleine Maus [Strophe 3]. Text: Peter Herz, Theodor Waldau; Satz: Otto Thirsfeld; Komponist: Hermann Leopoldi.
Sankt Veit (Ober und Unter)
In Ober Sankt Veit. Liedanfang: Der Wiener lernt als Kind schon kennen die Liebe Vaterstadt. Refrain: Ein Spaziergang in Ober Sankt Veit is für'n Weana noch immer a Freud. Text: Lea Warden, Komponist: Erika Hirsch. 1972
In Ober St. Veit, im Winzerhaus. Liedanfang: In Ober St. Veit, draußt im Winzerhaus. Refrain: I weiß schon wo's schön is. Text: Otto Kleska, Komponist: Josef Obermayer.
In Ober-Sankt Veit steht ein Häuserl ganz klein! Liedanfang: O du mein liebes Wien, was hat man aus dir g'macht. Verändert hast du dich beinahe über Nacht. Refrain: In Ober Sankt Veit steht ein Häuserl ganz klein, dort kriegt für sei' Geld man a guat's Tröpferl Wein. Text: O. Tschech, Komponist: Otto Endler.
In Ober-Sankt Veit und in Unter-Sankt Veit! Liedanfang: Du hast mich nie verstanden, liebe Kleine, hast nie erhört mein Fleh'n. komm' sei die Meine! Refrain: In Ober Sankt Veit und in Unter Sankt Veit, da schwärmt keine Maid für die Einsamkeit und absolut schon gar nicht, zur schönen Sommerszeit. Text: Alois Eckhardt, Komponist: Karl Föderl. 1929
Kennst du das Kircherl in Ober St. Veit? Liedanfang: Jeder Wiener hat, das ist doch klar, 's herz auf sein' Fleck, das is wahr. Fern von meiner Heimat sitz' ich hier und spür' ein Herzweh in mir [Strophe 2]. Text und Musik: Frank Filip. 1947
Schönbrunn
Unzählige Lieder besingen in einer ihrer Strophen die Schönheit „draußen in Schönbrunn“ oder andere Vorzüge vor allem des Schlossparkes. Auch der „Alte Herr“ im Schloss wird gerne glorifiziert, bissigere Textautoren beginnen ihre Gedanken oft bei den Affen im Zoo. Sie alle können nicht angeführt werden, selbst die folgende Listung von Liedern mit intensiverem Schönbrunn-Bezug ist länger als die aller anderen Vororte.
Altes Schloss von Schönbrunn. Liedanfang: Der alte Herr Vorstand vom Wiener Magistrat war immer sehr genau und korrekt, er hat treu gedient. Refrain: Altes Schloß von Schönbrunn, dich hat Wien heut' noch gern, altes Schloß von Schönbrunn grüßt vertraut. Text und Musik: Heinz Conrads. 1948
Da draussen im Park von Schönbrunn. Liedanfang: Da draußen im Park von Schönbrunn hat Amor oft sehr viel zu tun. Text: Carl Denk, Komponist: Ferry Andrée. 1959
Das alte Taubenhaus. Liedanfang und Refrain: Es war beim alten Taubenhaus im herrlichen Schönbrunn. Text: Franz Ichmann, Komponist: Carl Breyer. 1961
Das Bankerl in Schönbrunn. Liedanfang: Auf unser'm Bankerl drin' im Schlosspark von Schönbrunn. Text: Gerhard Blaboll, Komponist: Herbert Bäuml.
Die Afferln in Schönbrunn sind klein. Liedanfang: Heut' hab' ich nix zu tun. Text: Erich Meder, Komponist: Karl Föderl. 1939
Die kleine Allee im Park von Schönbrunn. Liedanfang: Wenn im schönsten Wiener Garten junge Herr'n auf Mäderln warten. Refrain: Die kleine Allee im Park von Schönbrunn führt in die vergangene Zeit. Text: Hans Werner, Komponist: Norbert Pawlicki. 1960
Draußen in Schönbrunn. Liedanfang: Kommst du in die Wienerstadt, mußt in Prater geh'n, o, da schaust di nimmer satt, so viel gibts zu seh'n. Strophen: Wann's der böse Nachbar will, gibt's ka G'müatlichkeit, lebt der beste Mensch nicht still, muß hinaus in Streit! [Strophe 2]. Refrain: Draußen im Schönbrunnerpark, draußen im Schönbrunnerpark sitzt ein alter Herr. Text: Fritz Grünbaum, Komponist: Ralph Benatzky. 1914.
Du mein Schönbrunn. Aus der Operette „Die Kaiserin“. Liedanfang: Friedrich liegst du, waldumgeben, du mein köstliches Bijou, Hügelketten süßer Reben wachen über deiner Ruh`. Refrain: Du mein Schönbrunn, mein liebes Schönbrunn festlich gekleidet in leuchtendes grün. Text: Julius Brammer, Alfred Grünwald; Komponist: Leo Fall. 1915
Es steht eine Bank im Schönbrunnerpark. Liedanfang: Auf den Weg zur Gloriette durch die dunkle Reitalle kommt die duftende Kokette zu dem süßen tête à tête. Strophen: In dem Park die Finken sangen sich ein Liebesliedchen zu kam ein Wienerkind gegangen bang zum ersten Rendezvous [Strophe 2]. Refrain: Es steht eine Bank im Schönbrunnerpark noch aus längst vergang'ner Zeit, dort hat wohl schon oft von Küssen betört ein Mäderl verträumt den Liebsten erhört, und hinter den Zweigen da wacht mit verklärtem Blick still und voll Andacht das Glück. Text: Alfred Steinberg-Frank, Komponist: Heinrich Strecker. 1926
Frühling in Schönbrunn. Komponist: Hans Zajicek.
Geh'n S' sagen S' Ihrer Hand, sie soll anständig sein. Wiener Couplet-Chanson. Liedanfang: Schönbrunner Schlosspark, viel hast du geseh'n. Text: Erich Meder, Komponist: Carl Breyer. 1945
Gehst du langsam durch Schönbrunn. Text und Musik: Herbert Prikopa.
Hofball in Schönbrunn. Operette. Darin Walzerlied „Schönste Frau von Wien“. Text: Bruno Hardt-Warden, Komponist: August Pepök. 1937
Ich hab' geträumt, der alte Kaiser. In: Das letzte Lied: Wienerlied. Liedanfang: Ich weiß nicht, was mich so bewegt. Refrain: Ich hab' geträumt, der alte Kaiser sitzt wieder in Schönbrunn. Text: Josef Baar, Komponist: Tony Hartweger.
Ich weiß in Schönbrunn manches Platzerl. Walzerlied. Liedanfang: Sonne freundlich lacht rings um Frühlingspracht. Refrain: Ich weiß in Schönbrunn manches Platzerl. Text: Karl Maria Jäger, Komponist: Rudolf Kronegger.
Im Schlosspark in Schönbrunn. Komponist: Ernst Arnold.
Im Schlosspark zu Schönbrunn. Walzer Idylle. Komponist: Paul Herzbach.
Im Schönbrunnerpark. Lied aus der Operette: „Hochzeit in Hollywood“. Liedanfang: Es war ein kleines Zimmer und drin ein Menschenpaar, das wie Verliebte immer, verträumt und selig war. Strophen: Blühn wieder die Kastanien, wo reisen wir dann hin? nach Frankreich nicht, nach Spanien, wir denken nur an Wien [Strophe 2] Refrain: Wenn im Schönbrunnerpark die blonden Mäderln gehn, wenn sie dort reihenweis' wie duft'ge Veilchen stehn. Text: Leopold Jacobson, Bruno Hardt-Warden; Komponist: Oscar Straus. 1929
Im Schönbrunnerpark blüht ein Kastanienbaum. Liedanfang: Im Schönbrunnerpark blüht ein Kastanienbaum, stummer Zeuge entschwundener Zeit. Text: Hans Werner, Komponist: Sigi Hussner. 1963
In der Seufzerallee in Schönbrunn. Humoristisches Marschlied. Liedanfang: Wenn der Spargel nach der Länge. Text: Karl Maria Jäger, Komponist: Roman Domanig-Roll. 1931
In Schönbrunn. Liedanfang: In Schönbrunn, in Schönbrunn, da steht alles umadum vor an Käfig drin wohnen die Aff'n. Text: Erich Benedini, Komonist: Heinz Hruza. 1974
In Schönbrunn. Aus der Operette „Mädel aus Wien“. Liedanfang: Ein galantes Rendezvous bei den blühenden Mimosen, dort wo Nymphen unter Rosen. Refrain: In Schönbrunn, in Schönbrunn, hat der kleine Amor schrecklich viel zu tun, was dort Herzen brechen. Text: Franz Josef Gribitz, Komponist: Heinrich Strecker. 1932
In Schönbrunn. Liedanfang: Hörst Marie, was is heut? Sonntag früh? Refrain: In Schönbrunn, in Schönbrunn, scheint um fünf herum noch allerweil die Sunn' in Schönnbrunn, in Schönbrunn, hat der liebe Gott dann furchtbar viel zu tun! Er gibt acht, daß ihm kein verliebtes Paarl a Dummheit macht, denn wenn die Sunn amal schlafn geht, gleich ist die Liebe dann aufgewacht, ja in Schönbrunn, in Schönbrunn bei der Nacht! Fritz Grünbaum, Karl Farkas. 1926
In Schönbrunn am Abend in der Flüsterallee. Liedanfang: In Schönbrunn am Abend in der Flüsterallee, in Schönbrunn, da sagt man allen Sorgen „ade“. Text: Peter Herz, Komponist: Oskar Burian. 1962
In Schönbrunn bei den Affen. Marschlied. Liedanfang: „Papa“, sagt die Mama, „Sonntag is', was tan ma? Jeder Mensch, der auf sich halt', hat ein Programm.“ Refrain: In Schönbrunn, in Schönbrunn bei die Affen, stengan d'Leut vor die Käfig und gaffen. Text: Trude Marzik, Komponist: Hans Weiner-Dillmann. 1973
In Schönbrunn duftet süß der Jasmin. Liedanfang: Schön macht der Frühling den Prater im Mai. Strophen: Großmutter sitzt in Schönbrunn auf der Bank [Strophe 2] Refrain: In Schönbrunn duftet süß der Jasmin. Text: Hans Werner (Josef Hochmuth?) Komponist: Hans (Johanna?) Weiner-Dillmann, Interpret u.a.: Friedrich Karl. Lanske Schrammeln (Quintett). 1941
In Schönbrunn hab' ich einmal ein Mädel geküsst. Liedanfang: Ein sonniger Tag und ein junger Student. Refrain: In Schönbrunn hab' ich einmal ein Mädel geküsst. Text: Kurt Breuer, Komponist: Willy Buchbinder. 1923
in schönbrunn ist großalarm. In: Wienerlied macht Schule: Volksmusik im alten und neuen Wien. Text: Peter Ahorner, Komponist: Klemens Lendl, David Müller; Interpreten: Duo Die Strottern. 2006
In Schönbrunn, sagt er. Strophen: In Schönbrunn, sagt er, sitzt a Aff´, s.e., hat a Gsicht, s.e., wia a Pfaff, s.e., frißt an Zucker, s.e., sauft an Wein, s.e., so a Aff, sagt er, möcht i sein.
Marienkäferl fliag. Strophen: Marienkäferl fliag Fliag nach Schönbrunn Bring uns alle Tag A schöne Sunn.
Mein liab's Schönbrunn. Liedanfang: 's hat sich ein Wiener d'Welt ang'schaut, reiste auch durch Deutschlands Gauen. Refrain: Mein liab's Schönbrunn dir kommt nicht gleich. Text und Musik: Leopold Sprowacker.
Mein Schönbrunn. Liedanfang: Kaum daß mit gold'nem Sonnenschein. Refrain: Ja, mein Schönbrunn, du bist mein Traum. Text: Karl Maria Jäger, Kompnist: Franz Geisslar. 1955
's Gänsebleamerl von Schönbrunn. Liedanfang: Es steht a Gänsebleamerl vor dem Schönbrunnerschloss. Refrain: Da sagt der Himmelvater: Du musst net traurig sein. Text und Musik: Hildegard Engelmeier.
Schönbrunn. Liedanfang: Schönbrunn an einem Wintertag. Text: Lea Warden, Komponist: Walter Friedrich.
Schönbrunn du liebliches Märchen im Mai.Text und Musik: Heinz Mietzner
Schönbrunn, du Traum von Wien. Liedanfang: Ein Gittertor, von Löwen bewacht, zwei Adler Hoch in Lüften. Refrain: Schönbrunn, Schönbrunn, du Traum von Wien. Text: Michael Klieba, Komponist: Johann Langer. 1933
Schönbrunn im Kerzenlicht. Komponist: Richard Bäuer. 1988
Schönbrunner Lied. Text: Gretl Rubesch, Komponist: Herbert Seiter.
Schönbrunner Menuett. Komponist: Ludwig Babinski. 1988
Schönbrunner Polka op. 151
Schönbrunner Walzer. Instrumental. 1952
Schrammeln, spielt's ma no an Tanz. Liedanfang: Was a echter Weana is, nimmt sei Madl, das is gwiß, fahrt mit ihr zum Heurign naus. Strophen: Wo is die guate Zeit mit der Weana Gmüatlichkeit? alles muß jetzt sein modern [Strophe 2] Wenns amal ans Sterben geht, alles sich nur darum dreht, daß im Himmel drobn a Wein [Strophe 3]. Refrain: Schrammeln, spielt mir noch einen Tanz, von Schönbrunn, vom Kaiser Franz, aus der guten alten Zeit. Text: Walter Simlinger, Komponist: Rudolf Nützlader. 1933
Sei kein trutziges Binkerl? Liedanfang: Tausend Liabe, schöne Sachen, die dich froh und glücklich machen, möchte ich dir immer sag' n. Refrain: Der Prater, Schönbrunn und Ober St. Veit, die sind halt weit. Text: Hans Hauenstein, Komponist: Fritz Killer. 1971
So schön ist's in Wien, wenn der Flieder blüht. Liedanfang: Auf dem Ring da geht die Mitzi, sie hat an ein Seidenkleid. Refrain normiert: Ich weiß in Schönbrunn manchen Platz. Text: Willy Kirschner, Komponist: Franz Fischbach.
Spaziergang nach Schönbrunn. Liedanfang: Wia i a klaner Bua no' war, so ungefähr im „Elferjahr“. Strophen: Als ich ein Mann mit vierzig war, die Mutter längst schon weiß im Haar [Strophe 2]. Refrain: Glaubst, wird er heut' auf uns oba schau'n, mit seinen gütigen, blauen Aug'n? // Glaubst, wird er jetzt auf uns oba schau'n, mit seinen gütigen, blaeun Aug'n. Text: Raimund Brettner, Karl Savara; Komponist: Raimund Brettner. 1960
Wånns glauben in Schönbrunn san de Afferln z’Haus, då täuschn Sie sich, lieber Herr. Strophe: sie fåhrn gånz heimlich nåch Grinzing hinaus, dort san’s jedn Tåg bitte sehr, drum såg i mein Weiberl wånn sie mi sekkiert, i muaß jetzt gånz dringend zum Wein, damit meinen Afferln nur jå nix passiert, denn ich bin doch beim Tierschutzverein.
Wenn in Schönbrunn. Liedanfang: Oft geh' ich durch uns're Stadt wo es jeder eilig hat. Refrain: Wenn in Schönbrunn blüh'n die Rosen, dann schwebt ein Duft über Wien ich laß von ihm mich liebkosen. Text: Ernst Track, Komponist: Josef Graf. 1963
Speising
Keine Treffer
Die Gesangvereine
Als Begründer des Männergesanges wird Michael Haydn (1737–1806) angesehen, der als erster den 4-stimmigen Männerchor pflegte. Bald bildeten sich Körperschaften, die sich die Pflege des deutschen Liedes zur Aufgabe stellten und trachteten, es zum Gemeingut des ganzen Volkes zu machen. Als ältester Gesangverein wird der 1804 in Mies im deutschen Teil Böhmens entstandene genannt. Als erster namhafter Verein gilt die 1815 in Frankfurt am Main gegründete „Frankfurter Liedertafel“, die Basis für den späteren „Deutschen Sängerbund“.
Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts wurde von dem Freiheitskämpfer Dr. August Schmidt der Wiener Männergesangverein als erster Wiener Gesangverein gegründet. Dr. August Schmidt, der bis zu seinem Tod Ende der 1880er-Jahre in der Auhofstraße 45 in Unter-St. Veit gewohnt hatte, wurde unter starker Beteiligung des Wiener Männergesangvereins auf dem Ober St. Veiter Friedhof bestattet und bekam später ein Ehrengrab im Zentralfriedhof.
In den 1870er-Jahren begann sich ein regeres Sängerleben zu entfalten. Im heutigen 13. Wiener Gemeindebezirk war als erster der 1868 gegründete Hietzinger M.G.V. zu verzeichnen. Er stand längere Zeit unter der Leitung des bekannten Lieder- und Chorkomponisten A. M. Storch. Das letzte Jahr dieses Zeitabschnittes, das Jahr 1870, brachte eine stattliche Reihe von Gesangvereinen hervor, darunter war auch der Ober St. Veiter Männergesangverein. Anders als die Mehrzahl der übrigen zum Teil nur kurzlebigen Vereine spielte er im öffentlichen und kulturellen Leben des Ortes eine nachhaltige Rolle. Der Ober St. Veiter Männergesangverein zählte zeitweise zu den erfolgreichsten und größten Mitgliedern des Niederösterreichischen Sängerbundes.
Die Erfolgsgeschichte währte sehr lange, doch ab dem Jahr 1970, in dem der Ober St. Veiter MGV sein 100. Gründungsjahr feierte, ist die Vereinschronik von zunehmenden Warnhinweisen durchsetzt: Mangelhafter Besuch der Proben, wohlstandsbedingtes aufkeimendes kulturelles Desinteresse, hoffnungslose Überalterung der rückläufigen Mitgliedschaft, Festhalten an überlieferten Formen etc. Schließlich wurde der Verein 1975 in einen gemischten Chor umgestaltet.
Der zur „Chorvereingung Ober St. Veit“ umbenannte Verein bestand bis 1999, 1998 trat er aus dem Sängerbund für Wien und Niederösterreich aus.
Außer dem Hietzinger und dem Ober St. Veiter MGV gab es auch Männergesangvereine in Hacking und Unter St. Veit. Der Hackinger MGV scheint nach dem Zweiten Weltkrieg keine eigene Vereinstätigkeit mehr aufgenommen zu haben, auch wegen Ausscheidens des Chormeisters. Die verbliebenen Sänger übten gemeinsam mit den Ober St. Veiter Sängern.
Der Wiener Madrigalchor
Damals im Jahre 1951, als der Vorläufer des Madrigalchors entstand, gab es im Grunde genommen keinen Bedarf an einem zusätzlichen Chor in unserer Region. Alle Pfarren hatten ausgezeichnete Chöre unter kompetenter Leitung, und das galt insbesondere für die Pfarre Ober St. Veit. Aber vermutlich war genau das der fruchtbare Boden, auf dem mit jugendlicher Begeisterung Außergewöhnliches gedeihen konnte.
Jedenfalls gab es ab 10. September 1951 neben dem traditionellen Kirchenchor auch einen Ober St. Veiter Jugendchor. Der 18-jährige Xaver Meyer hatte ihn gegründet – ermutigt von Freunden und ausgestattet mit gehörigem musikalischen und pädagogischen Rüstzeug. Die Mitgliederzahl wuchs genauso wie die Anzahl und die Schwierigkeit der Chorlieder. Der Tenor konnte bald sehr hoch, und der Bass in der Person des Clemens Papak „abgrundtief“ geführt werden. Noch im Gründungsjahr brachte der Zusammenschluss mit dem Chor der Pfarrjugend Hietzing weiteren „stimmlichen“ Zuwachs für den fortan als „Chor der Katholischen Jugend von Ober St. Veit und Hietzing“ auftretenden Klangkörper.
„Wir wollen ja nicht hoch hinaus: Von Herzen wollen wir musizieren ...!“ Der zweite Teil dieser Feststellung in den Ober St. Veiter Pfarrnachrichten vom 1.12.1952 galt gewiss für die gesamte Zeit des Chorlebens, der erste aber keineswegs. Ein Sieg bei einem Wiener Wettsingen und eine erste Konzerttournee an den Attersee zeigten schon in der 2. Saison, dass hier ein respektabler Konzertchor heranwuchs. Und richtig: Auftritte im Wiener Konzerthaus, Aufnahmen im Österreichischen Rundfunk, weitere Siege bei Wettbewerben wie z. B. dem österreichischen Bundesjugendsingen in Salzburg und die erste Auslandstournee überzeugten eindrucksvoll. Kammersänger Anton Dermota, ebenfalls Ober St. Veiter, war der erste namhafte Künstler, der bei Konzerten des Chors mitwirkte. Das steigende Renommee führte bald zu einer langen Liste. Es folgten Konzert auf Konzert, Reise auf Reise und die Kritiker waren hingerissen. Trotz allen Ruhmes jedoch blieb Ober St. Veit die „Heimatkirche“ und war Schauplatz unzähliger Messen, Hochzeiten, Konzerte, „Rendezvous im Pfarrgarten“, Dreikönigssingen etc., die der Chor künstlerisch prägte.
Ein Bericht im Kleinen Volksblatt über ein Ereignis vom 20. Juli 1958 war aus Ober St. Veiter Sichtweise aus zweierlei Gründen bemerkenswert: Erstens wurde darin mit einer dem alten Chiavacci durchaus ebenbürtigen Feder die letzte Fahrt der Straßenbahnlinie 158 (die ja durch Busse ersetzt wurde) geschildert (siehe Seite ###). Und zweitens wurde über einen Chor berichtet, der für die Stimmung bei dieser „schönen Leich“ sorgte. Es war „unser“ Chor, der zu diesem Zwecke bereits mit seinem neuen Namen genannt wurde: „Madrigalchor St. Veit“. Dieser Name entsprach dem damaligen musikalischen Schwerpunkt und wurde offensichtlich auch dem Alter der Musiker gerechter als der alte – schließlich waren sie dem „Mädchen- und Knabenalter“ längst entwachsen. 1964 wurde dann mit „Wiener Madrigalchor“ der endgültige Name gefunden.
In diesem frühen Moment im langen Leben des Wiener Madrigalchors möchte ich mit der Aufzählung der weiteren Etappen und Erfolge auf dem Wege zu seiner internationalen Geltung aufhören. Die Kirchen und Konzerthäuser in ganz Europa könnten Bände füllen. Ebenso das ständig wachsende Repertoire, mit dem der Chor seine Zuhörer für die musikalischen Welten von der Renaissance bis zur Moderne, mit Werken von Bach und Händel bis zu Orff und Schönberg begeistert. Lesen Sie darüber ausführlich und authentisch in der Chronik, die anlässlich der fünfzigjährigen Chorgeschichte im Jahre 2001 herausgegeben wurde. An dieser Stelle seien nur mehr ein paar Worte aus einer Kritik im Kurier vom 31. März 1961 zitiert, die vor allem dem Dirigenten Xaver Meyer galten: ... die Illusion der Vollendung beginnt; die Kritik verstummt. So die Matthäuspassion; so auch die Aufführung unter Xaver Meyer.“
Jawohl, ein paar Worte noch zu den maßgeblichen Personen: Xaver Meyer und Clemens Papak. Clemens Papak („whose commanding personality demands respect and loyalty from the choir members“ – englische Pressestimme vom 29. Juli 1955) leitete vom Beginn bis ins Jahr 1992 mit Geschick und unermüdlichem Einsatz die organisatorischen Belange des Ensembles.
Eine entscheidende Voraussetzung für den künstlerischen Aufstieg und Bestand eines Chors ist jedoch ein faszinierender Chorleiter. Der Gründer Professor Dr. Xaver Meyer repräsentierte diese Schlüsselperson von Beginn an eindrucksvoll, der Chor war Teil seiner selbst geworden. In der Welt des Flüchtigen und Vergänglichen bewahrte er ihn über mehr als ein halbes Jahrhundert als Hort der Sing- und Lebensqualität.
Doch nichts währt ewig.
Am 19. März 2006 stand Dr. Xaver Meyer zum letzten Mal mit „seinem“ Wiener Madrigalchor im Großen, dem Goldenen Saal des Wiener Musikvereines. Er hatte Georg Friedrich Händels Oratorium „Der Messias“ für dieses letzte Konzert gewählt.
Stefan Zweig hatte die Schaffung des Messias in die Sternstunden der Menschheit aufgenommen, unter anderem mit den Worten: „... da klang es, das Wort, unendlich wiederholbar, verwandelbar, da war es ... Ja, alle Stimmen dieser Erde darin zusammenfassen, die hellen und die dunklen ... sie füllen und steigern und wandeln, sie binden und lösen im rhythmischen Chore, sie aufsteigen lassen und niedersteigen die Jakobsleiter der Töne, sie schwichtigen mit dem süßen Strich der Geigen, sie anfeuern mit dem scharfen Stoß der Fanfaren, sie brausen lassen im Donner der Orgel: Halleluja! Halleluja! Halleluja!“
Wir im Auditorium spürten die Kraft des Wiener Madrigalchores und wir konnten fühlen, was Stefan Zweig meinte. Wir wurden tatsächlich zu einem einzigen Block des Hörens und Staunens und die Zuversicht brauste uns entgegen, aus verschlungenen Stimmen, immer anders gesagt und geformt. In seiner Wucht und Klasse unterstützt wurde der Madrigalchor durch vier bewährte Solisten, Schulchöre und das Symphonieorchester der Wiener Volksoper.
Begeisterung und „Standing Ovations“ ließen den bis auf den letzten Platz gefüllten Saal erbeben. Der Dank galt den Künstlern für ihre Darbietung, vor allem aber dem Dirigenten für sein Lebenswerk. Unwillkürlich musste man an den 6. April 1759 denken, als im Londoner Covent Garden zum letzten Mal der Messias in Anwesenheit Georg Friedrich Händels aufgeführt wurde.
In zwei letzten Auftritten mit dem Wiener Madrigalchor verabschiedete sich Dr. Xaver Meyer auch vom Ober St. Veiter Publikum: Am 9. Juni 2006 im Hof des Schlosses Ober St. Veit mit „Eine kleine Nachtmusik“ und am 18. Juni 2006 in der Pfarrkirche mit Mozarts Krönungsmesse.
Ihm folgte Ricardo Luna als künstlerischer Leiter. Wenige Jahre später, im 20. März 2009, beendete der Wiener Madrigalchor seine künstlerische Arbeit. Ein Teil der Chormitglieder führte die Tradition des Klangkörpers als Neuer Madrigalchor fort.
Die Chor_WG
Der Name „Chor_WG“ bezieht sich auf den Umstand, dass dieser Chor Sängerinnen und Sänger aus mehreren Pfarren in seinen Reihen hat: aus den Pfarren Oberbaumgarten, Hetzendorf, Lainz, der Pfarre „Zum Guten Hirten“ und aus der Pfarre Ober St. Veit.
Im Jahre 2008 hatte Florian Peter Kalny die Idee, ein Chorkonzert auf Basis von Songs der Wise Guys einzustudieren. Am 11. und 12. November 2011 war es soweit, und im randvollen Festsaal des Don-Bosco-Hauses zeigte der Chor, was er kann. Die Veranstaltung „Das fremde Wesen“ wurde zum künstlerischen und kommerziellen Erfolg. Zum einen wurde den Zusehern mitreißende Unterhaltung geboten, die durch den roten Faden der Liebeserfahrungen von Sarah und Eddie in einen inhaltlichen Zusammenhang gebracht war. Zum anderen konnte mit € 2.770,23 ein erklecklicher Nettoerlös verbucht werden. Dieser Betrag ging an ein von den Wise Guys unterstütztes caritatives Projekt („Goedgedacht“).
Diesem charitativen Gedanken folgten auch die weiteren Konzerte der Chor-WG:
2013 Ober St. Veiter Jugendmesse
2014 Gospelkonzert
2016 Rock und Pop
2018 Austropop
2019 Ethno-Mass for Peace
2022 Valerie und die Gute-Nacht-Schaukel
Das Ensemble Schellack
Eine Einrichtung sei stellvertretend für die vielen nicht genannten Schulchöre angeführt: Das Ensemble „Schellack“ als Pendant zum Schulchor der Gymnasien der Dominikanerinnen und ebenso zu den Schulchören, die es ja in nahezu jeder Bildungseinrichtung gibt. Das Ensemble „Schellack“ besteht seit 14. Februar 2007 und wurde aus dem Bedürfnis einiger Eltern, ebenfalls singen zu wollen, gegründet. Die Mitglieder setzen sich aus Eltern, Lehrern, Absolventen und Schwestern zusammen. Daraus erklärt sich auch das Akronym SCHELLACK = SCHwestern ELtern Lehrer Absolventen Chor Konsortium.
Die Grundidee – Sängerinnen und Sänger jeglichen Alters miteinander zu verbinden – wurde kontinuierlich umgesetzt und führte zu gemeinsamen Projekten mit diversen Vokal- wie auch Instrumentalensembles im In- und Ausland. Orffs „Carmina Burana“ ist eines von vielen Beispielen. Die Aufführungen von Schumanns „Paradies und die Peri“ im Großen Saal des Wiener Konzerthaus und Puccinis „Messa di Gloria“ im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins waren die bisherigen Höhepunkte. Chorleiter ist der Gründer Christian Stefan Horvath.
Der Wienfluss
Abschließend betrachte ich ein besonderes topografisches Merkmal Hietzings: Den Wienfluss. Nach der Eingemeindung nach Wien floss er mitten durch den neuen 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing, 1938 wurde er zu dessen Nordgrenze. Wie die einstigen Ortsgemeinden könnte doch auch er besungen werden, nicht wahr?
Nun, gefunden habe ich nur wenige Lieder, die den Wienfluss besingen, und keines, das ihn so uneingeschränkt verherrlicht, wie andere Lieder die Donau. Nur ein Beispiel besingt den Wienfluss wenigstens in den ersten beiden Strophen positiv: „Der Wienfluss der ist meine einzige Freud‘!“ Ein Couplet aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, mit Text und Musik von A. Randl, gesungen von der Soubrette Clotilde Kowala. Hier die ersten beiden Strophen:
Die Donau die wurde in Versen bedacht,
Der Strauss hat darüber an Walzer gemacht,
Die Donau die Blaue so heisst‘s im Gedicht,
A schöneres Wasserl das giebt‘s amal nicht,
Doch ich hab‘ a ganz and‘re Meinung davon,
Die Wien ist mir lieber seit langer Zeit schon,
D‘rum sagt‘ ich es immer und sag‘ es noch heut‘,
I: Der Wienfluss der ist meine einzige Freud‘! :I
Wie ich hab‘ die Schul g‘stürzt als ganz kleiner Knab‘,
Ging ich schon voll Freuden im Wienfluss hinab,
Da hätten‘s mich einmal nur schleifen seh‘n soll‘n,
Denkt hab‘ ich mir, d‘Schul soll der Teufel halt hol‘n.–
Im Sommer hab‘ ich mich bei‘m Wienfluss erfrischt,
Dort hab‘ ich tagtäglich zehn Stunden lang g‘fischt,
D‘rum sag‘ ich es immer und sag‘ es noch heut,
I: Der Wienfluss der ist meine einzige Freud! :I
Die folgenden Strophen, in denen sehr ironisch auf den Duft und die Wasserqualität eingegangen wird, können nicht mehr als Loblied bezeichnet werden:
Und unlängst war's Wiedner Theater beend't,
Da bin ich in Eile nach Hause g'schwidt g`rennt. –
Da fragt' mich ein Fremder ich kenn' mich nicht aus,
Wie kommt man denn da in d'Leopoldstadt hinaus?
Sie gehn's nur dem G'ruch nach so kommen's schon hin,
Den richtigen Weg finden's nur durch die Wien,
D'rum sagt' ich es immer und sag' es noch heut,
I: Am Wienfluss da hab'n selbst die Fremden ihr Freud.– :I
Die Quellen der Donau, die sind längst bekannt,
Die Donau entspringt ob'n im Eschingenland,
Die Quellen der Wien zu ergründen ist schwer,
Sie kommen von sehr vielen Seiten daher.
A jedes Haus liefert a bisserl dazu,
Von alle Stöck' fliessen's in d'Wien ohne Ruh,
Die Wien hat stets Wasser uije des is g'scheit,
I: D'rum ist auch der Wienfluss mei anzige Freud! :I
Die Hochquellenleitung geht gar so oft aus,
Mitunter da hab'n ma ka Wasser im Haus
Dann leiten's die Schwarza hinein s'is so Brauch,
Dafür krieg'n ma wieder den Typhus im Bauch.
Vielleicht leiten's gar noch den Wienfluss hinein,
Da hätt'n ma a Wasserl so klar und so rein.
A klein's Stamperl Wienfluss o Gott des wär g'scheit,
I: Dann hätten die Wiener am Wienfluss a Freud'. :I
Im zweiten mir bekannten Lied mit dem Wienfluss als Hauptgegenstand, dem Walzerlied „Alter Wienfluss pfürt die Gott!" von Franz Scherer (Text und Musik) und Josef Hornig (Text), wird der Wiefluss gar nicht wehmütig in sein steinernes Grab entlassen.
Mei goldenes Wien! O du herrliche Stadt!
Wie warst du einst einfach und schlicht,
Seit dem man aus dir eine Großstadt g'macht hat,
kriegst due ganz ein anderes G'sicht.
Der Steffel, der Alte, der wird repariert,
Verbaut werd'n die Gärten, die grün';
Die Brücken, die einst über'n Wienflusss hab'n g'führt,
Verschwinden g'rad so wie die Wien.
I: Alter Wienfluss, leb' wohl! Pfürt di' Gott!
Von dir scheiden, das fallt uns nöt schwer;
Du bist jetzt schon aus der Mod',
Dei' Düfterl dös brauch' ma nöt mehr. :I
Wann i an die Jugendjahr z'ruck denken tua,
Mir is's grad a so als wia heut,
Wia ia mi' so lustig und heiter als Bua
Hab g'spielt an der Wien voller Freud.
Hab' Fischerln oft g'fangt und dann umpritschelt fest,
Und hab i mi' bad't in der Wien,
Da bin i beim H'raussteig'n viel schmutziger g'west,
Als wie i hinein g'stiegen bin.
I: Alter Wienfluss, leb' wohl! Pfürt di' Gott!
Von dir scheiden, das fallt uns nöt schwer;
Du bist jetzt schon aus der Mod',
Dei' Düfterl dös brauch' ma nöt mehr. :I
Verbaut wird jetzt alles, die Park reißen s' weg,
D' Elisabethbrucken, o mein!
Die is jetzt verschwunden, steht nimmer am Fleck,
Wo tun ihre Denkmäler sein?
Die san d'rinn im Rathaus gut aufg'hob'n jetzt word'n,
Der Starhemberg hat raisoniert,
Sagt: Neugierig bin i, was mit mir no' tuan,
Jetzt haben s' mit' derweil delogiert.
I: Alter Wienfluss, leb' wohl! Pfürt di' Gott!
Von dir scheiden, das fallt uns nöt schwer;
Du bist jetzt schon aus der Mod',
Dei' Düfterl dös brauch' ma nöt mehr. :I
Fahrt längst auf der Wien zwischen Bäume schön grün
Die Wientalbahn prächtig daher.
Das Wasserl, das bleibt uns beständig im Sinn,
Die Ausdünstung aber viel mehr
Die Gelsen, die z'widern, die san retiriert,
Um die, da is wirklich ka' Schad,
Und d'rinn in der Chronik ganz g'wiss dieses Liad:
Die Wien! einen Ehrenplatz hat.
I: Alter Wienfluss, leb' wohl! Pfürt di' Gott!
Di' deckt jetzt a steinernes Dach.
Du bist für uns Wiener jetzt tot,
Schlaf wohl und wiar nimmermehr wach. :I
Eine Handvoll weiterer Volkslieder aus dem 19. Jahrhundert, die durch die „Flugblätter" dokumentiert sind, nennt den Wienfluss nur in einzelnen Strophen und spielt dabei meist auf seine negativen Seiten wie seinen „Geruch“ an. Das Wienerlied des 20. Jahrhunderts übersieht den Fluss gänzlich.
Bock's Music Shop
Ganz zum Schluss noch etwas ins Merkantile reichende: Zur Hietzinger Musikszene gehört auch Bock's Music Shop, der 2001 in Ober St. Veit von Dieter Bock gegründete Versandhandel für Schallplatten und Plattenraritäten, CDs, DVDs, Bücher, Musikliteratur, Noten und Musik-Zubehör. Dieter Bock betreibt auch eine Künstleragentur und organisiert in regelmäßiger Weise Musikveranstaltungen, die meist im Hietzinger Amtshaus stattfinden und eine beachtliche Fangemeinde ansprechen. Darüber hinaus veröffentlichte er auf seiner Webseite und im Ober St. Veiter Blatt'l Biografien zu prominenten Komponisten und Interpreten von denen viele in unserer Region verwurzelt sind. Die Beiträge sind auch auf www.1133.at abzurufen:
Zu recherchieren/bestellen:
(WVLW) * IDN: 17392 Bild Sommerbühne Alhambra im Vergnügungspark "Neue Welt" in Wien-Hietzing
(WVLW) * IDN: 35874 Bild Außenminister im Schloss Schönbrunn 1955
(WVLW) * IDN: 35741 Bild Original Wiener-Deutschmeisterkapelle
(WVLW) * IDN: 14099 Bilder Hopfners Casino in Hietzing
(WVLW) * IDN: 35728 Bild Gruss aus August Puraners Weinschank "zum Ober-St. Veiter Winzerhaus"
(WVLW) * IDN: 84597 Mitteilungsblatt Arbeitsgemeinschaft der Wiener Volkstanzgruppen Nr. 16, im August 1978. Fritz Heftner zum 50. Geburtstag, ... Schönbrunner Volkstanzfest ...
(WVLW) * IDN: 84587 Mitteilungsblatt Arbeitsgemeinschaft der Wiener VolkstanzgruppenNr. 6/1973: 20. Schönbrunner Volkstanzfest...
(WVLW) * IDN: 78931 Zeitungsartikel Schönbrunner Volkstanzfest 1975
(WVLW) * IDN: 79854 Dommayer Chronik 1978/79 der Familie Gerersdorfer
(WVLW) * IDN: 78339. A Gstrampfter in Schönbrunn. In: Stadt Wien offizielles Organ der Bundeshauptstadt 70 Jg. am Mittwoch, 22. Sptember 1965
(?) Ergänzungen: Lainzer Jagdmusik (Jahrbuch des Österreichischen Volksliedwerkes 12/1963
Es gab auch Schönbrunner Schrammeln?
Es gab auch den 4Klang Schönbrunn (Quartett)?
Auszug aus einem Kirtagsstanzl: ´s Dirndl hat hell aufgschrian: Der Pfarra von Grinzing Der hat an kloanwinzing Broatkrumaten Guat Der steht ihm so guat. [Strophe 9] Der Pfarrer z´Sankt Veit Der predigt und schreit Und da Schulmasta singt Daß ihm´s Rotz abarinnt. [Strophe 10]