Das wirbelt Staub auf

Jedes Jahr, wenn die Straßen schneefrei und trocken geworden sind und der aufgewirbelte Staub den Menschen den Atem nimmt, beginnt eine seltsame Diskussion: die um den Feinstaub.
01.05.2005

Die Feinstaubdiskussion erscheint uns seltsam, denn der eigenen subjektiven Empfindung nach stammen zumindest 90% des zu dieser Zeit in der Luft befindlichen Staubes (auch des Feinstaubes) vom zerribenen Streusplitt und ist damit hausgemacht.

Man fragt sich daher, was haben die leidigen Rußpartikel, der Gummiabrieb, der Abrieb der Bremsbeläge, Sulfate aus veralteten Kraftwerken etc. mit der mißlichen Lage an diesen Frühlingstagen zu tun? Es mag schon sein, dass im „Jahresschnitt“ diese Faktoren und der „Eintrag aus dem Ausland“ überwiegen und es ist sicher so, dass auch diese Dinge unsere Gesundheit beeinträchtigen und daher bekämpft werden müssen. Aber was hat das mit dieser Übergangssituation zu tun, in der man sich nichts sehnlicher wünscht als einen aktiven Straßendienst und einen ausgiebigen Regen zur Reinigung der Straßen?

Und wieso, bitte, bricht die andere Feinstaubdiskussion jedes Jahr just zu diesem Zeitpunkt aus? Wäre es nicht aufrichtiger, die einzelnen Faktoren, nämlich den saisonellen streusplittbedingten und die anderen, das ganze Jahr über wirksamen, auseinanderzuhalten? Und wäre es der Gesundheit nicht zuträglicher, in den Wochen der Spitzenbelastungen die Straßendienste zu eilfertigerem Handeln zu ermuntern statt über „Ferneintrag“ zu diskutieren? Auch eine Revolution der Streumethoden im Winter oder der Einsatz von Spritzwägen darnach erscheint uns überlegenswert.

hojos
im Mai 2005