Plandokument 7985
Auch diesmal haben Markus Landerer und Claus Süss von der Initiative Denkmalschutz, einem Verein, der sich für den Erhalt gefährdeter Kulturgüter in Österreich einsetzt, zu einer Begehung des Plangebietes eingeladen.
25.08.2011
Wieder gibt es eine öffentliche Auflage eines Entwurfes für einen neuen Flächenwidmungs- und Bebauungsplan im 13. Bezirk. Diesmal ist das Gebiet zwischen Franz-Boos-Gasse, Bezirksgrenze, Hügelgasse, Auhofstraße, St.-Veit-Gasse, Wittegasse, Hummelgasse, Hietzinger Hauptstraße, Preindlgasse und Amalienstraße betroffen. Auf http://www.wien.gv.at/ sind die Details dazu bis 22. September online abrufbar.
Die Einladung zur Begehung mit der Initiative Denkmalschutz am 25. 8. 2011 ging in erster Linie an die Mitglieder des Hietzinger Bauausschusses, weil auch dieser zu diesem Planentwurf eine Stellungnahme abgeben kann. Doch gekommen ist kein einziger Bezirksrat. Es wäre eine Möglichkeit gewesen, viel Wissenswertes über das recht ausgedehnte Plangebiet und die Vorhaben der Planungsbehörde zu erfahren.
Neue hohe Bebauungsmöglichkeiten in der Preindlgasse und am Gelände von Porsche Wien Hietzing, Bauklasse W II in Bereichen mit niedrigerer Verbauung (wegen der „beabsichtigten einheitlichen Höhenentwicklung“) und neue Schutzzonen (die ohne Angleichung der Gebäudehöhen an den Bestand in der Praxis oft kontraproduktiv wirken), sind da nur ein paar „Highlights“. Auf die Stellungnahme der Initiative Denkmalschutz und des Bauausschusses darf man gespannt sein.
Auch die weitere Entwicklung zum Haus Hietzinger Hauptstraße 100–102, dessen Abbruch noch nicht verhindert scheint, und zum Haus Wolfrathplatz 4, das aufgestockt werden soll, darf gespannt verfolgt werden.
Das Tauziehen um das Gebäude Hauptstraße 100–102 nimmt insofern auch skurrile Formen an, als es in einem Artikel im Wiener Bezirksblatt vom 5. Juli 2011 (Seite 8, siehe Bild unten) als "Schandfleck mitten in Hietzing" bezeichnet wurde. Wie die folgenden Fotos zeigen, kann höchstens die Verwahrlosung des substanziell intakten Hauses durch den Eigentümer Österreichische Realitäten AG (ÖRAG) als Schande bezeichnet werden. Es steht zu befürchten, dass Hauseigentümer mit dieser Grundhaltung noch viele "Schandflecke" im historischen Ober St. Veit entdecken werden.