Eine Zahnspange für Erwachsene?

Ja, in letzter Zeit sieht man immer mehr Erwachsene mit Zahnspangen!
12.05.2017

Für die Alten und Älteren unter uns war eine Zahnspange in der Jugend kein Thema, es gab sie einfach nicht oder wurde nicht angeboten, deshalb haben viele von uns in der Kinderzeit keine oder keine fachgerechte Zahnkorrektur bekommen. Heute legen jedoch immer mehr Menschen Wert auf ihr Erscheinungsbild und möchten ihre Zahnästhetik verbessern. Daher entscheiden sich immer mehr Erwachsene, die Versäumnisse der Jugendzeit durch eine kieferorthopädische Behandlung nachzuholen.

Neben der Ästhetik gibt es viele medizinische Gründe für eine Zahnkorrektur:

  • Abnützungserscheinungen mit Schmerzen im Kiefergelenk
  • erhöhte Plaquebildung und Kariesrisiko
  • Migräne und Verspannungen im Kiefergelenk, Gesicht oder Nacken
  • Kieferknochenbelastung und Zahnfleischbelastung fördern Parodontitis und frühen Zahnverlust
  • Kauschwierigkeiten verursachen Schluckbeschwerden, Magenbeschwerden und Verdauungsprobleme
  • Häufige Erkältungskrankheiten durch Mundatmung verursacht durch fehlerhaften Lippenschluss.

Es ist nie zu spät. Die Zähne lassen sich auch im Alter von weit über 60 sehr gut mit Hilfe von Zahnspangen gerade rücken, und immer mehr Erwachsene nutzen die Möglichkeiten der modernen Kieferorthopädie. Zahnspangen bei Erwachsenen unterschiedlichen Alters werden immer beliebter und gelten bereits genauso selbstverständlich wie bei Kindern.

Die Methoden unterscheiden sich in der Dauer der Behandlung und auch im finanziellen Aufwand.

Sichtbare Zahnspangen: Kleine Plättchen (Brackets) werden auf die Zähne geklebt, mit Spanndraht verbunden und gespannt bis die gewünschte Zahnstellung für jeden Zahn erreicht ist. Nachteilig für viele Erwachsene ist die optische Erscheinung von Brackets. Moderne Verfahren versuchen daher, durch neue Farbvarianten zumindest eine optische Angleichung an die Zähne zu erreichen. Das unangenehme Gefühl von „Metall im Mund“ lässt nach einer Eingewöhnungsphase nach.

Unsichtbare Zahnspangen: Alternativ zu Brackets ist die Verwendung herausnehmbarer, transparenter Aligner-Schienen möglich. Diese äußerlich unauffällige Variante wird Invisalign-Therapie genannt. Jede zweite Woche wird zur Fortsetzung der Zahnkorrektur eine neue Schiene eingesetzt. Der große Vorteil dieser Aligner-Methode liegt in der geringen optischen Beeinträchtigung.
Eine kostenlose Zahnspange gibt es nur für Jugendliche bis 18 Jahre bei gravierenden Fehlstellungen (IOTN Klasse 4 und 5).

Leider gibt es für Erwachsene und Jugendliche mit geringer Fehlstellung (IOTN-Klasse 1, 2 und 3) keinen Anspruch auf die Gratis-Zahnspange. In diesen Fällen ist die kieferorthopädische Behandlung eine Privatleistung und die Behandlungskosten sind vom Patienten zu bezahlen. Die bezahlte Rechnung kann bei der Krankenkasse eingereicht werden, ein Zuschuss liegt jedoch völlig im Ermessen der Krankenkasse.

Quellen:
Ein Beitrag von Dr. Wenning Li, 1130 Vitusgasse 9, www.invisalignhietzing.at

übertragen von hojos
am 12. Mai 2017