Daten zu den Familien Rucker

Die Daten betreffen verschiedene Zweige der Rucker-Familien mit manchmal gleichen Vornamen.
02.01.2010

Den frühesten Hinweis auf den Namen Rucker fand Dr. Franz Twaroch ("Auch Grundbücher schreiben Geschichte") in einer Grundbuchseintragung für das Jahr 1713. Damals kam der 17-jährige Andrea Rukher (auch Rucker oder Ruckher) mit seinem 28-jährigen Bruder und Witwer Paul Rukher nach St. Veit. Er übernahm ein Achtel Weingarten in der Mittenhagenaw, eineinhalb Achtel in Stockhinweg und ein Achtel Weingarten unterhalb Schinaweiß, die als Folge der Pest leer standen, zur Bewirtschaftung.

1731

Andrea Rukher heiratet Rosina Hochedlinger, doch bleibt die Ehe kinderlos.

1733

Rosina stirb am 3. Dezember 1733.

1734

Der 37-jährige Witwer Andrea Rukher und die 22-jährige Maria Theresia Reindl werden am 20. Jänner 1734 vom Pfarrer Spitzer getraut. Beistände sind bräutigamseits Matthias Moser und Michael Königshofer, brautseits Thomas Päulitschgo und Jakob Dökker.

Andrea und Rosina haben miteinander elf Kinder: Katharina *+1734, Martin *1735 +1742, Sebastian *1738 +1742, Matheus *1739, Philipp *+1741, Katharina *1743, Balthasar *1746, Maria Eva *+1747, Maria Anna *1750 +1757, Joseph *1752 und Johannes *1754. Die Familie lebt im Haus CNr 20 (Vitusgasse 6).

1735

Andrea und Maria Theresia ersteigern um 50 fl von Sebastian Mandl ein Achtel Weingarten in der Mittenhagenaw. Im selben Jahr kaufen sie um 40 fl von Joseph Plaßberger ein Achtel Altsätz unterhalb Schinaweiß um 40 fl.

1747

kaufen sie von Paul Ruckher eineinhalb Achtel Weingarten in Stockhinweg.

1752

Am 21. Februar wird Joseph Rucker, Sohn von Andrea und Maria Rucker von Pfarrer Ferdinand Hofman getauft Taufpate ist Joseph Lehner, Praezeptor (Schulmeister) in St. Veit.

1776

Der 27-jährige Hackinger Hauer Joseph Rucker heiratet in Baumgarten die 29 jährige Maria Anna Wedon. Zur Hochzeit werden Joseph und Maria eineinhalb Achtel Weingarten in Stockinweg vom Vater Andre Rukher überschrieben. Magdalena Wehedorn überschreibt ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn zwei halbe Tagwerk Wiesen und ein Viertel Weingarten in der unteren Waidhausen. 1784 kaufen sie zwei Achtel Weingarten in den vorderen Hagenbergen von der ledigen Tante Catharina Rukher. 1785 nach dem Tod des Vaters Andre erben sie ein Achtel Weingarten in der Mittenhagenau. 1795 kaufen sie um 150 fl das Haus CNr 20 (Vitusgasse 6) von den Erben nach Johann Georg Rucker. Joseph und Maria Anna haben sechs Kinder: Georg *1780, Matthias *1783 +1788, Andreas *+1787, Andre *+1788, Barbara *+1790 und Joseph *1792.

1788

Am 29. März stirbt die Witwe Maria Theresia Rucker, geb. Raindl 80-jährig im Haus CN 20 an Altersschwäche. Sohn Joseph erbt das Haus und ein Achtel Altsätz unterhalb Schinaweiß. Da er seine Geschwister mit 150 fl auszahlen muss, verkauft er den Weingarten an Georg Rucker, der ihn 1811 an Joseph und Josepha Renngold weiterverkauft. 1827 kaufen der Enkelsohn Joseph Rucker und seine Frau Elisabeth den Weingarten um 200 fl zurück.

1789

Der St. Veiter Kooperator Dr. Maximilian Kollweg gerät durch eine scharfe Predigt am 26. April 1789 mit den weltlichen Obrigkeiten in Konflikt. Der St. Veiter Richter Joseph Decker, der Hackinger Richter Martin Waldbauer, die Geschworenen, Herrschaftsbeamten und Jäger fühlen sich von dieser Predigt betroffen. Sie beschweren sich beim Konsistorium über einige Stellen seiner Predigt, weil die Obrigkeiten angeblich als abergläubisch, die Untertanen ausnützend, als blind und bestechlich hingestellt werden. Die Wirtshäuser sind die ganze Nacht mit Säufern besetzt, die Schulkinder werden nicht zum Schulbesuch angehalten.

Kollweg verteidigt sich, dass der Pfarrer Zandonatti die angegriffene Predigt gehört und ihn dafür noch gelobt habe. Joseph Rucker und weiters 30 Nachbarn (u. a. Franz Satzer, Johann Premreiner, Martin Gaubman, Ferdinand Satzer, Carolus Klaßauer, Michael Geiger) versichern mit ihrer Unterschrift, dass der Prediger den Richter und den Herrschaftsjäger nicht genannt hat. Pfarrer Zandonatti stellt durch Zureden auf beiden Seiten den Frieden wieder her. Am 4. Mai wird Kollweg, trotz der Bitte von sieben Nachbarn um seine Belassung, nach Wilfersdorf versetzt.

In einer Verhandlung am 27. Mai 1789 vor dem Kreisamt Unterwienerwald werden Leute aus St. Veit, Lainz und Speising von dem klagenden herrschaftlichen Jäger beschuldigt, dass sie über die Tiergartenmauer steigen und dort Holz holen. Es gibt keine ärgeren Leute denn die Veitinger, schimpft der Forstmeister von Mauer. Der Kreishauptmann versucht den Beschuldigten nach besten Kräften zu helfen.

1809

Am 24. September stirbt der Hauer Joseph Rucker 66-jährig im Haus CNr 20 (Vitusgasse 6) an Ruhr. Auf das Haus und ein Achtel Tagwerk Garten wird die Witwe Maria Anna und der einzige 17-jährige Sohn Joseph zugleich geschrieben. Zwei Achtel Weingärten am vorderen Hagenberg, deren Wert je 40fl beträgt, erbt der Sohn. Eineinhalb Achtel Weingarten in Stockinweg werden um 300fl an Balthasar Rucker verkauft, zwei Halbe Tagwerk Wiesen und ein Viertel Weingarten in Unterwaidhausen werden ebenfalls verkauft.

1811

Der 19-jährige Joseph Rucker und die 18-jährige Elisabeth Stampfer, die Schwester von Michael Stampfer, werden von Pfarrer Johann Wanzka getraut. Beistände sind Stephan Weißmann und Paul Hermannsberger. Joseph und Elisabeth wohnen in seinem Elternhaus CNr 20 (Vitusgasse 6), zu dem auch ein Achtel Tagwerk Garten gehört. Zwei Achtel Wein­gärten am vorderen Hagenberg bringt Joseph in die Ehe. Zur Hochzeit übergibt seine Mutter ihren Anteil am Elternhaus, behält sich aber ein Wohnrecht auf Lebenszeit vor. Ein Viertel Weingarten am vorderen Hagenberg, der sogenannten Wolfebern, werden Elisabeth zur Hochzeit von ihren Eltern übergeben.

Joseph und Elisabeth bekommen sieben Kinder:

Johann Michael Rucker, geb. 1812 (Anm. aus Konskriptionsbögen bis 1850: verheiratet, besitzt das Haus CNr. 56 (Hietzinger Hauptstraße 137). Anm. zu CNr. 56: 1835 wird die Heirat von Johann und Maria Rucker im Grundbuch eingetragen. 1861 erbt Johann Rucker die Hälfte der Maria. 1866 wird das Haus an Christof und Elisabeth Koller verkauft.)

Katharina Rucker, geb. 1814 (Anm. aus Konskriptionsbögen bis 1850: verheiratet?),

Anna Rucker, geb. 1817 (Anm. aus Konskriptionsbögen bis 1850: verheiratet im Ort),

Elisabeth Rucker, geb. 1818 (Anm. aus Konskriptionsbögen bis 1850: verheiratet im Ort),

Theresia Rucker, geb. 1823 (stirbt 1845),

Joseph Rucker, geb. 10.03.1826 (zu diesem Zeitpunkt Maurerlehrling in Wien),

Marie Rucker, geb. 1828 (1838 gestorben),

Anton (de Padua?) Rucker, geb. 25.12.1830,

Magdalena Rucker, geb. 1833,

Franziska Rucker, geb. 1835.

1817

Am 26. Jänner 1817 wird Anna Rucker, die Tochter von Joseph und Elisabeth Rucker von Pfarrer Johann Wanzka getauft. Gevatterin ist Anna Brummer.

Im selben Jahr tauschen Joseph (geb. 1794) und Elisabeth Rucker (geb. 1894) ihr Haus CNr 20 (Vitusgasse 6) gegen das Haus ihres Schwagers Michael Stampfer und dessen Frau Anna, geb. Hofkirchner in der Breiten Zeil, CNr 118 (Firmiangasse 17) samt dazugehörigen 1/8 Hofstattweingarten und ziehen mit ihrer Familie an die neue Adresse. Die Stampfers lassen das alte Rucker'sche Haus niederreißen und bauen an dessen Stelle ein Stadthaus mit zwei Wohnungen. 1819 kaufen Joseph und Elisabeth ein halb Tagwerk Wiesen auf den Graben (aufgelassene Weingärten) um 300fl von Ignaz Müller. 1827 erwerben sie um 200 fl ein Achtel Altsatz unterhalb Schinaweiß, 1833 um 171 fl ein Achtel Weingarten in der kurzen Praitten, 1835 um 170 fl ein Achtel Altsatz unterhalb Schinaweiß, 1837 um 180 fl ein Viertel Weingarten am vorderen Hagenberg, der sogenannten Wolfebern, 1839 um 90 fl einhalb Achtel Weingarten auf den kurzen Linsackern, und 1842 erwerben sie ein Achtel Weingarten auf der kurzen Breiten durch Exekution.

1820

Im Protokoll zum Franziszeischen Katasterplan ist der Weinhauer Joseph Rucker als Besitzer des Wohn- und Wirtschaftsgebäudes CNr. 118 (Firmiangasse 17) angeführt.

1835

Joseph Rucker, Inwohner allhier und Julianna dessen Ehewirthin kaufen 1/4 Überländweingarten, jetzt Wiesen, im Vorderen Hagenberg neben Jakob Nuster und Johann Brummer liegend von Georg und Elisabeth Mutsch (eingetragen 1938).

1837

Der 45-jährige Joseph Rucker wird zum zweiten Kirchenvater gewählt.

1844

Joseph Rucker, Inwohner zu Ober St. Veit und dessen Gattin Juliana kaufen 1/4 Überländweingarten, jetzt Wiesen, im Vordern Hagenberg neben Michl Huber und eigenem Grunde liegend von Andreas und Juliana Reich.

1844

Joseph Rucker stirbt.

1845

Die Witwe Elisabeth Rucker erbt die Liegenschaftshälfte des verstorbenen Mannes Joseph Rucker.

1846

Die Eheleute Josef und Julianna Rucker erhalten von der Witwe Frau Elisabeth Herzog, in Ober St. Veit Nr. 79 (Glasauergasse 12) wohnhaft, ein bares Darlehen von 80 Gulden. Als Sicherheit werden 2/4 Überländwiesen im vordern Hagenberg, im Veitinger Gebirg neben Michael Huber und Johann Brummer liegend, verpfändet.

1847

Auf Ansuchen des Josef Rucker wird sein in Ober St. Veit liegender Grund nach dem Maßstab 1 Wiener Zoll = 5 W Klafter ausgemessen und von denselben gefunden, dass der von Georg Mutsch gekaufte an Flächeninhalt 555 Quadrat Klafter und der von Andreas Reich gekaufte 578 Quadrat Klafter enthält, folglich in Summa 1133 Quadrat Klafter.

1856

Joseph Rucker stirbt 64-jährig in seinem Haus CNr 118 (Firmiangsse 17) an Auszehrung. Das Haus wird auf die Witwe Elisabeth geschrieben. Ein Viertel Tagwerk Wiese auf dem Graben (aufgelassener Weingarten), die 1819 um 150 fl gekauft wurde, wird 1862 um 200 fl an Elisabeth Moosbach verkauft. Einhalb Achtel Weingarten auf den kurzen Linsackern, der 1839 um 90fl gekauft wurde, wird ebenfalls auf Elisabeth überschrieben und geht 1868 durch Einantwortung an die Töchter Franziska Schlagenhauser und Elisabeth Rucker. Der Wert des Weingartens wird mit 120 fl geschätzt. Ein Achtel Altsatz unterhalb Schinaweiß, den Joseph Rucker 1827 um 200 fl gekauft hat, wird zu 168 fl geschätzt und geht an Franz und Anna Eisenhuber, geb. Rucker. Zwei Achtel Weingärten am vorderen Hagenberg, die Joseph Rucker selbst von seinem Vater geerbt hat, und ein Achtel Altsatz unterhalb Schinaweiß, die Joseph 1835 um 170 fl erwarb, erben Franz Schlagenhauser, Milchmeier, und Franziska, geb. Rucker. 1862 werden beide Gründe, die mit 368 fl belehnt sind, von der Witwe Elisabeth Rucker um 400 fl zurückgekauft, um die Schulden zu löschen. 1865 werden die beiden Gründe von Elisabeth um 300fl an Joseph und Maria Rucker zu Untermeidling verkauft. Ein Viertel Weingarten am vorderen Hagenberg, den Elisabeth zur Hochzeit von ihren Eltern Martin und Elisabeth Stampfer übergeben wurde, und ein Viertel Weingarten am vorderen Hagenberg, der sogenannten Wolfebern, den Joseph 1837 um 180 fl gekauft hat, werden 1857 um 720 fl an Franz und Maria Jaun verkauft. Ein weiterer Achtel Weingarten in der kurzen Praitten, der 1833 um 171 fl gekauft wurde, wird 1862 um 250fl an Johann und Maria Fried verkauft.

1857

Elisabeth Rucker verkauft das Haus samt 1/8 Hofstattweingarten an den aus Baumgarten gekommenen Schwiegersohn Franz Schlagenhaufer (geb. 1830) und ihre Tochter Franziska Rucker (geb. 1835), verehelichte Schlagenhaufer.

Vom kk. Bezirksamte Hietzing als Gericht wird der inventierte Nachlass des am 29. Mai 1857 verstorbenen Josef Rucker, Hausbesitzers zu Ober St. Veit, mit Einschluss der auf 70 flm geschätzten Hälfte von 2/4 Wiese in Vordern Hagenberg zu St. Veit fol 61 & 62, der Witwe Juliana Rucker auf Abschlag der Passiven eingeantwortet, und diese Abhandlung für beendet erklärt.

1863

Zufolge bezirksgerichtlicher Verordnung vom 14. Feber 1863 Z. 1246, ist auf Grund dieser Einantwortung das Eigentumsrecht auf die Hälfte des Ueberländes zu Ober St. Veit E. fol. 61 et 62, zu Gunsten der Juliana Rucker einverleibt worden.

1869

Volkszählung 1869: 

Das Haus CNr. 118 bewohnen der Hausbesitzer und Milchhändler Franz Schlagenhaufer und seine Frau Franziska. Sie haben drei Kinder:

Anna Schlagenhaufer, geb. 1858 in OSV

Elisabeth Schlagenhaufer, geb. 1861 in OSV

Karl Schlagenhaufer, geb. 1867 in Meidling.

Zur Wirtschaft gehören eine Stute, ein Walach und ein Schwein. Im Haus wohnen noch drei weitere Parteien: Der Maurergeselle Johann Loth mit seiner als Wäscherin arbeitenden Frau Barbara und den drei Kindern, dem als Metalldrechslerlehrling in Sechshaus arbeitenden Heinrich, dem als Cattun-Drucker in der Fabrik arbeitenden Engelbert und dem jüngsten Kind Johann. In der nächsten Wohnung der Sandwerfer Leopold Hörmann und in der dritten Wohnung die von der Rente lebende Witwe Katharina Zenker mit den Kindern Marie und Johann und der Dienstmagd Josefa Kruger.

In einer der 10 Wohnungen des Hauses CNr. 159 (Auhofstraße 123) wohnt der selbständige Wäscher Leopold Rucker mit Mutter und seiner Familie:

Juliana Rucker (Witwe, Wäschergehilfin, geb. 1797 in Lainz), ihr Sohn (vermutlich)

Leopold Rucker (selbständiger Wäscher, geb. 1829 in OSV), dessen Gattin

Anna Rucker (geb. Brummer, geb. 1828 in OSV) und die Kinder

Katharina Rucker (Cattundruck-Fabriksarbeiterin, geb. 1854 in OSV),

Marie Rucker, (Cattundruck-Fabriksarbeiterin, geb. 1856 in OSV),

Leopold Rucker (Cattundruck-Fabriksarbeiter, geb. 21.06.1858 in OSV 79),

Johann Rucker (geb. 1863 in OSV),

Wilhelmine Rucker (geb. 1866 in OSV),

Heinrich Rucker (geb. 1868 in OSV).

1880

Volkszählung 1880:

In der Arbeiterhütte CNr. 287 (Amalienstraße 13) wohnen die Familie

Leopold Rucker (Wäscher, Besitzer dieser Arbeiterüttte 287, geb. 01.01.1829) und

Anna Rucker (geb. 01.01.1828 in OSV) mit ihren Kindern

Katharina (geb. 23.08.1854 in OSV),

Marie (geb. 02.09.1856 in OSV),

Leopold (dzt. aktiver Soldat, geb. 21.06.1858 in OSV),

Johann (Anstreicher- und Lakiererlehrling beim Meister Fischer in der Badgasse, geb. 10.11.1863 in OSV),

Wilhelmine (Wäscherghilfin, geb. 19.09.1865 in USV),

Heinrich (geb. 03.02.1879 in OSV)

und die Familie

Josef Rucker (Zimmermanngehilfe, geb. 13.02.1827 in Speising) und

Anna Rucker (Wäscherin, geb. Eisenbauer am 08.07.1828 in OSV) mit ihren Kindern

Juliana (Wäschergehilfin, geb. 12.01.1861 in OSV),

Gustav (geb. 28.03.1871 in OSV, Wiengasse 87?).

Im Haus CNr. 118 lebt nach wie vor die Familie Schlagenhaufer mit mittlerweile 3 Pferden, 20 Kühen und 8 Schweinen. Drei Knechte und eine Taglöhnerin werden beschäftigt. Die 13-Jährige Maria Rucker lebt ebenfalls bei dieser Familie.

1885

Die Wiener Baugesellschaft und der Wiener Bank-Verein verkaufen an den Herrn Leopold Rucker und an dessen Ehegattin Frau Anna Rucker die vollkommen schuldenfreie Baustelle Cat. Z. 377/57 in der Amalienstraße zu Ober St. Veit, Grundbuchseinlage No. 287, im Flächenmaße pr 159,5 Quadratklaftern (Amalienstraße 13) um den einverständlich festgesetzten Kaufpreis pr 957 fl ÖW. Im gleichen Jahr wird die Errichtung des Hauses CNr. 287 eingetragen. In weiterer Folge zeigt das Grundbuch Vererbungen an Mitterbacher, Stockl, Zicka, Lehner, Rucker. 1918 Kauf durch Anton und Karoline Stöckl, 1924 an Karl Mitterbacher und Wilhelmine Odwody usw. Weitere Eigentümer: Schaller, Schattinger, Weidisch, Vitvar, Mann, Chromecek, Neubauer, Rössler, Grätzhofer.

Die Familie des Bruders Josef und Anna Rucker kauft den Nebengrund EZ 1442 (1142?Amalienstraße 15). Im selben Jahr wird die Erbauung des Hauses CNr. 355 auf dieser Parzelle angemerkt. Alle weiteren Angaben auf dieser Seite betreffen die Amalienstraße 15.

1903

Praitner Juliana, Hochgrassl Wilhelmine, Rucker Heinrich erben die Josef Rucker'sche Hälfte. In der Einantwortungsurkunde vom 9.6.1903 nach dem am 18.12.1902 verstorbenen Josef Rucker, Amalienstraße 15, erben die obengenannten Kinder die P. Nr. 549, 550 und 551 der EZ 399 im einbekannten Wert von 500 K und die Hälfte der Liegenschaft EZ 1142.

Josef Rucker, Privater in Wien 12, Tivoligasse 19, ist am 25.8.1898 verstorben. Dessen Sohn Adolf Rucker merkt in der Aufsandung vom 13.6.1903 an, dass die in die Verlassenschaft des Verstorbenen einbezogene Wiese EZ 399 in Wirklichkeit dem ebenfalls verstorbenen, in der Amalienstraße wohnhaft gewesenen Wirtschaftsbesitzer Josef Rucker gehörte und ihm, Adolf Rucker, Privater in Wien 12, Tivoligasse 19 anlässlich der Erbteilung zugewiesen wurde. Bei dem verstorbenen Josef Rucker handelt es sich vermutlich um den Baumeister und Gemeinderat von Untermeidling (1826–1898), nach dem die Ruckergasse benannt wurde. Er könnte damit der am 10.3.1826 geborene Sohn von Joseph und Elisabeth Rucker sein.

1906

Praitner Juliana, Hochgrassl Wilhelmine, Rücker Heinrich erben die Hälfte der am 20.4.1906 verstorbenen Anna Rücker in der Amalienstraße 15. Die EZ 1142 hat die Häuser 355 und 355a im einbekannten Wert von 3000 K.

1934

Gatte Josef Praitner und die 4 Kinder erben das 1/3 der Juliana Praitner.

1945

Weitere Erbteilungen 1945, 1946, 1948, 1962, 1963 (Praitner, Böhm, Now(v)ak, Mitterbacher, Gartler) und 1970 (Schenkung Johann Gartler, geb. 18.7.1946, Goldschmiedegeselle in Wien 5, Arbeitergasse 12, Sohn einer Nichte von Praitner Josefine).

1973

Friedrich Fitzka (geb. 16.4.1939) kauft 7/48 von Anna Böhm und Eduard Praitner.

1974

Friedrich Fitzka kauft 7/48 von Anna Böhm.

1975

Chromecek Franz, Neubauer Georg, Rössler Norbert kaufen 3/6 von Mitterbacher Franz.

1976

Anmerkung der Klage auf Aufhebung der Eigentumsgemeinschaft.

1978

Chromecek Franz, Rössler Norbert, Neubauer Edith kaufen 7/48 Anteile der Verlassenschaft nach Now(v)ak Josefa (auch Josefine).

1980

Eintragung des Landesgerichts-Urteiles und des Vergleiches des BG Hietzing wegen Aufhebung der Miteigentumsgemeinschaft und Bewilligung der Versteigerung.

1982

Ab 27.4.1982 ist die Amalienstraße 15 im Alleinbesitz von Friedrich Fitzka.

Quellen:
Grundbücher, Volkszählungen, Franziszeischer Katasterplan, Dokumente.
Franz Twaroch: Auch Grundbücher schreiben Geschichte.
Ergänzende Auskünfte erteilte Herr Friedrich Fitzka.

hojos
im Jänner 2010