Eine kurze Geschichte des Kaffees

aus dem Österreichischen Kaffee-Museum

Der Kaffeebaum stammt aus dem Hochland von Äthiopien, und zwar aus den Bergwäldern der Provinz „Kaffa“. Umherziehende Nomaden kauten die Früchte des Baumes. Aus dem 9. Jahrhundert stammen die ersten gesicherten Aufzeichnungen über ein schwarzes und bitteres Getränk aus diesen Früchten. Wahrscheinlich wurde dieses aber schon viel früher getrunken.

Von Äthiopien aus verbreitete sich der Kaffee im 15. Jahrhundert in der arabischen Welt. Um den Kaffee in der islamischen Welt akzeptabel zu machen (anregende Getränke, wie Alkohol waren den Muslim verboten) entstanden viele Legenden. So hatte Erzengel Gabriel dem Propheten Mohammed mit Kaffee von seiner Schlafsucht geheilt. Das Getränk war so erfolgreich, dass Mohammed sofort 40 Reiter aus dem Sattel hob und in der Nacht 40 Jungfrauen in die Liebe einweihte . Daher soll der Name „Kaffee“ nicht von der Provinz „Kaffa“, sondern vom arabischen Wort „Kawék“ stammen, was „anregend“ bedeutet.

Glaubhafter ist die Geschichte vom Hirten Kaldi. Dieser fand mit Hilfe von Mönchen des Klosters Schehodet in Jemen heraus, warum seine Ziegen selbst in finsterer Nacht herum sprangen und ihm seinen Schlaf raubten. Diese hatten von den Früchten des Kaffeebaumes gegessen. Die anregende Wirkung des Kaffees erkannte auch schon der persische Arzt Ibn Sina (Avicenna) im 11. Jahrhundert, der ihn als Heilmittel verwendete.

In Europa kam der Kaffee erst im 17. Jahrhundert in Mode. 1671 erschien in Paris eine Abhandlung über den Kaffee, der Geschwüre austreiben soll, Winde treibt, die Leber kräftigt und gegen Magenschmerzen, Appetitlosigkeit, Schüttelfrost, Schnupfen und Schwermut hilft. Andere Ärzte sahen den „Caphé“ nicht so positiv und meinten, dieser mindere die Potenz.

Der Kaffee setzt sich aber vor allem durch armenische Händler in ganz Europa durch und im 18. Jahrhundert bauten die Kolonialmächte überall, wo es möglich ist, Kaffee an, in Java (1712), Brasilien (1731), Jamaika (1730), Haiti (1731) usw. Im Jahre 2000 betrug die Gesamtproduktion 6,4 Mio. t.

Quellen:
Österreichisches Kaffee-Museum
www.wirtschaftsmuseum.at

Übertragen von hojos
November 2010