Bilder von Tamio Saito

im Bezirksmuseum Hietzing
30.03.2006

Am Donnerstag, den 30. März 2006 um 19:00 Uhr wurde im Bezirksmuseum Hietzing eine Ausstellung mit Bildern von Tamio Saito und darauf Bezug nehmenden Texten bekannter Persönlichkeiten eröffnet. Die gezeigten Nachdrucke der in alle Welt verstreuten Bilder und die Texte wurden wurden dem Buch Saitos "Meine Mozartreise" entnommen.

Die Spuren Mozarts sind für alle Menschen faszinierend, für den Japaner Tamio Saito offensichtlich besonders. Nach dem Kunstgeschichte und Germanistikstudium in Kyoto zog es ihn zu ausgedehnten Reisen nach Europa und in die Meisterklasse Professor Franz Herberths. Schließlich wurde er zum freischaffenden Maler. Nach Japan kehrt er immer wieder zurück, künstlerische und familiäre Gründe ließen aber Wien zum Schwerpunkt seines Schaffens und Lebens werden.

Das im Jahre 1995 erschienene Buch ist die erste große Werksammlung Saitos. Es sollte nicht nur eine Aneinanderreihung von Bildern werden, sondern in gewisser Weise auch ein Lebens- (reise-) bericht. In den Spuren Mozarts, die durch die Bilder und Texte des Buches gezeichnet werden, sind auch die Spuren Saitos zwischen Japan und Europa zu erkennen.

Mozart und der Lauf der Zeit sind die Fundamente des Buches. Tamio Saito hatte die Reiseziele Mozarts als Hauptmotiv seiner Bilder auserkoren, und die Verfasser der Texte – hauptsächlich Besitzer seiner Bilder, meist Persönlichkeiten aus Japans Kunst, Kultur, Wirtschaft und Politik –, hatten über ihr eigenes Verhältnis zu Mozart geschrieben, ihre persönliche „Reise“ sozusagen.

Eine interessante Mischung. Es bedarf nicht viel Zeit, die Bilder auf sich wirken zu lassen, ihre Ruhe zu empfinden und vielleicht sogar die Nähe Mozarts zu spüren; man braucht aber viel mehr Zeit und Ruhe für die schriftlichen Mozart-Erfahrungen. Die Würze liegt dabei in der hervorblitzenden fernöstlichen Mentalität, dieser auf uns fast exotisch wirkenden Demut, mit der dieses Thema beschrieben, fast müsste man sagen: „gestanden“ wird. Oft erfolgt diese Annäherung an Mozart mit hohem, hinter Bescheidenheit verborgenem Wissen über ihn und Europa.

Die Eröffnungspräsentation bereicherte ein weiteres Buch mit dem Titel "Ihr Edler von Sauschwanz". Es ist dies eine Mozart-Biografie in Anekdoten und Geschichten, die den Menschen, meist das Kind Wolfgang Amade lebendig werden lässt. Geschrieben hat es der 1993 verstorbene Musikkritiker und Kulturredakteur Alexander Witeschnik, daraus vorgelesen hatte seine Tochter Brigitte Stefan.

Den feierlichen Rahmen boten junge Musiker der Musikschule Hietzing unter der Leitung von Efrosini Nemeth, verbunden mit einleitenden und informierenden Worten von Museumsleiter Felix Steinwandtner und BV Heinz Gerstbach. Und natürlich ein Büfett.

hojos
am 31.3.2006