9. Ober St. Veiter Grätzlfest 2004
14. und 15. Mai 2004
14.05.2004
Das schon zur Tradition gewordene Straßenfest am oberen Ende der Hietzinger Hauptstraße erfreut sich Jahr für Jahr steigender Besucherzahlen. Eine ausgewogene Mischung von Ausstellern, der Gastronomie und vielfältigen Unterhaltungsbeiträgen ist der Schlüssel zum Erfolg des Grätzlfestes. 2003 war der Weltrekord-Hobel die Hauptattraktion, 2004 lautete das Motto der Großveranstaltung "Märchen" und Ober St. Veit wurde zu einer zauberhaften Märchenlandschaft. Einige Aussteller stellten ein eigenes Märchen dar und die Gastronomen reichten märchenhafte Speisen.
Folgende Märchen wurden dargestellt:
Gabriele’s Haar-Atelier - Rapunzel
Lernen mit Pfiff - Die hüpfende Schlafhaube
Foto Prudlo - Frau Holle
Bautischlerei Fellner - Rotkäppchen
Heuriger Schneider-Gössl, Sektbar - Das tapfere Schneiderlein
Blumen usw... - Dornröschen
Korkisch Energie - Findet Nemo
Fußballclub Ober St. Veit - Max & Moritz
Fahrschule Hietzing - Schneewittchen
Kleine Ober St. Veiter Bierstube - Hänsel und Gretel
Der Höhepunkt der Festaktivitäten war die Präsentation eines eigens für dieses Fest geschriebenen Buches, der "Siebenten Farbe". Die bekannte ORF-Moderatorin Heilwig Pfanzelter gab daraus eine Kostprobe. Den Ausklang des ersten Tages bildete Wiens langlebigste Swingband, die Vienna City Ramblers. Den zweiten Tag beendeten wie gewohnt die Siegerehrungen und die Tombolaziehung.
Folgendes weitere Programm wurde geboten: Fahrradmarkierungen der Polizei, Liedervorträge der Volksschule Ober Sankt Veit und der Dominikanerinnen, Kinderbackstube der Bäckerei Schwarz, Theateraufführung "Der gestiefelte Kater" durch die Volksschule Auhofstraße, Malwettbewerb "Findet Nemo" und Tischtennisturnier von Elektro Korkisch, Rätselrallye, Kasperltheater in der Märchenlandschaft Ober Sankt Veit, Kabarett Alexander Sedivy: "Blutbild", Fahrradmarkierungen der Polizei, Clown im Märchenkostüm, Musikkapelle, Nemo-Fischen von Elektro Korkisch, Gaberlwettbewerb auf der Bühne, Aufführung der Theatergruppe Wirbulant powered by Korkisch Energie, Kindermodeschau Ger-Ger, Alt Wiener Ringelspiel, Ponyreiten, Kindereisenbahn und viel Gastronomie.
Glücklicher Weise war uns der Wettergott genauso wohl gesonnen wie im Vorjahr und es war wiederum ein großartiges, ereignisreiches Ober St. Veiter Grätzlfest.
Und letztlich noch eine kleine (sagenhafte) Geschichte zum nicht ernst nehmen: Es war einmal, vor langer, langer Zeit, da wurde Ober Sankt Veit von einer Wildschweinplage heimgesucht. Niemand wusste, woher die Tiere kamen. Auf einmal waren sie da, durchwühlten alle Misthaufen, ängstigten die Dorfbevölkerung und wenn jemand das Haustor nicht geschlossen hielt, dann war es um die Küchenvorräte geschehen. Der heilige Vitus konnte nicht mehr helfen, also pilgerte eine Abordnung der geplagten Ober Sankt Veiter zum Kaiser, um von ihm Beistand zu erbitten. Den Kaiser dauerte das Schicksal der Dorfbewohner und er sandte ihnen das tapfere Schneiderlein. Das ließ sich die Lage erklären, nahm einiges in Augenschein und hatte bald einen Plan, den sogar der Kaiser für gut befand. Es neckte und reizte die Wildschweine so sehr, dass sie ihn bald wütend verfolgen. Wie ein Pfeil lief das Schneiderlein hinauf zum heutigen Sankt Veiter Tor des kaiserlichen Tiergartens, dessen Öffnung schon vorher angeordnet worden war, und mit der Meute auf den Fersen hinein in den Tiergarten. Rasch wurde das Tor wieder geschlossen und das Schneiderlein schwang sich behände über die Mauer zurück aus dem kaiserlichen Garten. Die Ober St. Veiter waren gerettet, denn alle Wildschweine waren nun hinter der Mauer des kaiserlichen Jagdreviers gefangen und bereicherten fortan des Kaisers Jagdbeute. Seit damals gibt es Wildschweine im Tiergarten und das Tor, durch das die Meute rannte, bekam den Namen „Sauzagltürl“ (Sauzagl=Sauschwanz), denn es wurde so eilig geschlossen, dass der Schwanz des letzten Schweines darin hängen blieb. Nicht wahr? |