Das Jahrhundert des Wiener Aquarells
1780
Der im 18. Jahrhundert auftauchenden Neigung zur Natur und der Vision, ihre Wirklichkeit festzuhalten, verdanken wir die frühesten mehr oder minder authentischen Bilder des historischen St. Veits. Das Jahr 1780, an sich das Todesjahr Maria Theresias, markiert mit dem Ausklang des österreichischen Barock auch einen neuen Anfang. Dazu gehört die beginnende Blüte des Wiener Aquarells und der darauf aufbauenden druckgrafischen Werke. Die durchsichtigen Wasserfarben auf weißem Papier erwiesen sich für die Raum- und Lichtprobleme in freier Natur als optimal, und die mit freiem Pinselstrich festgehaltene Stimmung einer möglichst realistischen Landschaft waren weitere Voraussetzungen für den Erfolg. Die notwendigen Auftraggeber fanden sich über den Adel hinaus im neuen Bürgertum.