Lainz und Speising

Auszug aus Wilhelm Twerdys "Geschichte des Wienerwaldes"
1998

In keiner Urkunde wird erwähnt, zu welcher Herrschaft beide Dörfer einst gehört haben. Die Pfarre „Atzkersdorf“ war die Mutterpfarre, doch auch über deren Gründung gibt es keinerlei Unterlagen. Sie gilt nicht als Vikariatspfarre der Pfarre Wien. Speising war 1365 eine Filiale von Penzing. Nur Atzkersdorf muss eine Feste aufgewiesen haben. Es war im Besitze der Feuerstellen, gleichbedeutend mit Landgericht. Sehr früh scheinen die Dörfer als herzogliche Lehen auf, die späte Nennung darf darüber nicht hinwegtäuschen. Die Dörfer sind weitaus älter. Sie weisen auf eine Neubesiedlung in der Kolonisationszeit hin, wie auch Atzgersdorf selbst. Tatsächlich fehlen aber alte Belege. Beachtenswert wäre die erste Nennung von Atzgersdorf, die mit den Gottesfeldern in Zusammenhang steht. Außer der Schenkungsurkunde über Gottesfeld und einer Mühle, die auf diesem Feld lag, ist von der Herrschaft nichts erhalten geblieben. Wenn sie teilweise in der Herrschaft Ober-St. Veit aufgegangen ist, wäre in Erinnerung zu rufen, dass damit auch Besitz in Lainz verbunden war. Speising schließt an Mauer an und war durch die Penzenau mit dieser Herrschaft verbunden. Lainz, ebenfalls am Ostrand des Waldes gelegen, grenzt an Ober-St. Veit. Der Lainzerbach mündete früher sichtbar in die Wien. Er wurde unterirdisch gefasst und durfte sein Gerinne nicht mehr zeigen.

Als Ott der Hofmeister von Gneussendorf 1313 2 Weingärten in Lainz erwarb, setzte er mit Hand des Bergmeisters den Herrn von Wilhering und denen von Zwettl einen Hof zu Ebenteuer. Wenige Jahre später gab das Kloster St. Clara einen Weingarten zu Atzgersdorf gegen einen zu Lainz an dem Miesenchobel vom Abt von Baumgartenberg. Für ein ewiges Licht im Schottenkloster stiftete Chunrat der Hubmeister Geld auf einem Lehen in Lainz. Der Weingarten Eysenpart am Wolfkersberg zu Lainz kam an die Kirche St. Stephan durch Pericht, die Schwester des Gafferswent. Falls der Sohn ihrer Schwester nicht Priester werden sollte, sollte der Weingarten an das Bürgerspital kommen. 2 Jahre später beurkundete Seifried, sein Oheim Ditmar der Gafferswent, habe den Weingarten „Eisenport“ am Miesenchobel an den Zwölfbotenaltar zu St. Stephan gegeben. Bergmeister der Herren von Mauerbach war Petrein der Puhler zu Lainz. Reigart, die Witwe des Michel von Hauspach, die Söhne Poppo, Christan und Niclas, die Töchter Elsbeth und Agnes verkauften 1337 die 12 TGW Wiese zu Lainz unter dem Stranzenberg, ein Lehen des Fürsten, an den Wiener Bürger Jacob den Mündlein. 1346 wurde Wernhart der Amann von Lainz, seine Hausfrau Jeut und seine Söhne als Zeugen für den Bergmeister von Hacking genannt.

Kaiser Karl IV. bestätigte der Kartause Gaming ihre Besitzungen, darunter Bergrecht in Atzgersdorf und am „Mersingkogel“ vom alten Forstmeister Ludwig von Döbling und Bergrecht in Lainz gelegen in der Rospeunt hinter dem Misenchogel, von Wichart von Arnstein erhalten. 1355 kaufte Thomas der Bergmeister von Lainz und 2 Einwohner von Speising, einen Weingarten zu Lainz vom Abt und Convent zu Aldersbach, der dem Komtur zu Ober-Laa und dem Kloster diente. Mit dem Ankauf der Herrschaft St. Veit von Stephan von Toppel kam auch Geld auf der Weide zu Lainz an Herzog Rudolph. Niclas der Haspeck, bereits 1337 genannt und seine Hausfrau Anna verkauften 1364 an den Pfarrer von St. Veit ein Holz am stockigen Weg als rechtes Eigen. In diesem Jahr war Thomas von Speising Bergmeister der Kartause Mauerbach in Lainz, wo er auch wohnte, für einen Weingarten Verkauf an dem Miesenchogel, zunächst des Friedrich von Speising Weingarten. An die Propstei St. Stephan unter Propst Johannes kam durch Jans von Haslau und dessen Hausfrau Ursula mit Lehensherrn Herzog Rudolph, Geld auf 10 Halblehen und 7 Hofstätten auf bestiftetem Gut zu Lainz und mit Hand der Lehensherren Hans von Schonnberch - Schönberg und Chol von Seldenhofen Geld auf 16 bestifteten Hofstetten und auf dem Hof zu Lainz, 28 Joch Weingärten am Stranzenberg bei Lainz, Acker, Pantaiding zu Lainz, 24 Eimer Wein Bergrecht und der Halbzehent auf 28 Joch Weingärten um 155 Pfund und 6 Schilling. Hier ist erstmalig von einem Hof zu Lainz die Rede, der damit an die Propstei kam. Im 1. Stiftsbrief des Kollegiatstiftes zu St. Stephan ist das Kirchlehen in Speising angeführt. Propst Johann (von Mayrhofen) widmete 1376 dem Capitel von St. Stephan ein Gehölz zu St. Veit und seinen Besitz in Speising. Der Herzog hat diesen Jahrtag mit dem von Hans dem Greif gekauften Holz bestätigt. Dieses Holz wurde 1395 mit Genehmigung des Johann von Mayerhofen, nun Bischof von Gurk, an Ulrich Zink verkauft. 1371 war in Lainz Hans der Hannhaupt zu St. Veit, Bergmeister der Mauerbacher. Jacob der Cherbeck gesessen datz Atzkersdorf war 1372 Siegler für den Abt Friedrich den Atzenbrucker von Melk, nach späteren Urkunden besaß er auch das Dorf Lainz. Walpurga, die Tochter des Hans von den Minderbrüdern hatte 1380 mit dem Wein Zehent am Wienerberg auch ein Holz bei Speising, das an des Urbetschen Holz rainte. Dietrich und Hans der Urbetsch hatten ca 1380 u.a. Geld auf 4 Holden zu Speising und Lainz.

Nach dem Tod des Jörg von Liechtenstein erhielt Hans von Stubenberg die Dörfer Speising und Liesing zu Lehen. Um 1388 hatte Jörg von Liechtenstein, der Kammermeister Herzog Albrechts das Dorf Atzgersdorf mit dem Hof und das Dorf Lainz zu Lehen gehabt, er hatte es nach dem verstorbenen Jacob dem Cherbek erhalten. 1396 erhielt nach Jörg von Liechtenstein Jorig Gradner das „Gut zu Atzkerdorf“, zu dem Besitz in Lainz, Liesing und Speising gehörte. Die Gradner stammten aus dem obersteirischen Gaal im Bezirk Knittelfeld. Hans Gradner erhielt 1398 auch die Dampfwiese zu Lainz. Kristan der Trabi und Thomas der Struck von St. Veit erhielten das Holz in der Penzenau, das vorher ihr Eigen war, nun als Lehen. Es diente der St. Dorothea Kapelle, raimte an des Zinken Holz und an das des Propstes von St. Stephan.

Mert Vestenburger hatte um 1388 Bergrecht am Stranzenberg als herzogliches Lehen, das früher Lehen der von Schönberg war. Ledig geworden nach Hans von Liechtenstein hatte Pernger der Dümerstorfer den halben Teil des Dorfes zu Lainz. 1398 war Chunrat der Ramperstorfer Amtmann des Klosters Neuburg in Lainz für einen Weingartenverkauf in Lainz.

Ulrich der Reysacher erhielt um 1398 Geld zu Lainz und zu Speising auf behausten Holden und das Holz zu Speising, auch um 1423 wurde er damit belehnt. Pilgrein und Jörg von Puchheim erhielten die Lehen nach Pernger von Dümerstorf, darunter auch 1/2 Dorf zu Lainz.

Wilhelm der Turs, Propst zu St. Stephan hatte mit dem Kainholz zu Weidungsau auch Geld am Stranzenberg, 12 Eimer Bergrecht und den Teil des Zehent, den Heinrich und Wilhelm von Puchheim gehabt und an ihn verkauft hatten. Um 1412 hatte Ulrich von Vestenberg 5 Eimer Bergrecht in Lainz am Stranzenberg. Peter und Alexander Gradner hatten Dorf und Hof zu Atzgersdorf, Güter zu Lainz, Liesing und Speising, mit der Dampfwiese zu Lainz als herzogliche Lehen. Güter zu Speising gab der Herzog 1413 an St. Dorothea, sie waren von Hans von Stubenberg ledig geworden. Dieser hatte 1396 nach Jörg von Liechtenstein die beiden Dörfer Liesing und Speising erhalten. 1414 hat der Herzog den Besitz des Klosters bestätigt. Die Geschwisterkinder des Sigmund Tumersdorfer verkauften 1433 das Holz bei Speising als freies Eigen um 235 Pfund an Niclas den Propst von St. Dorothea. Es grenzte der Länge nach an des Kreuzpecken Holz, mit der oberen Seite an des Herzogs Holz unter dem Kalten Berg. Wilhelm der Kreuspeck hatte 1429 in seiner Morgengabe seiner Hausfrau Dorothea, Tochter des Larenz Zinzendorfer auch das Holz gelegen bei der Mauer in der Penzenau, das an das Holz der von Winden und an des Tumersdorfer Holz stieß, gegeben und ihr nach seinem Tode zugesprochen. Thomas Paumgartner gesessen zu Lainz und seine Hausfrau Anna verkauften 1/2 Joch Weingarten an Conrad Clo von Rosenhaim, den Kaplan der von Jacob den Ehrer zu St. Stephan gestifteten Messe. Als Ulrich der Eibesbrunner 1442 seinen Hof zu Meidling verkaufte, gehörten hiezu auch 20 Dienste zu Ober-Lainz niederhalb des Dorfes und 12 Dienste in der Reinfallsetzen, die aus dem Hof gegeben worden waren.

1443 sandte Stephan Gotwiller König Friedrich, als Vormund des Königs Ladislaus 50 Eimer Bergrecht am Stranzenberg auf, da er an den Büchsenmeister Stephan Pökh verkauft hatte. Da diese landesfürstlichen Lehen vom König den Augustinern zugeeignet wurden, verkaufte Stephan Pöck sie um 125 Pfund an die Augustiner. Im gleichen Jahr belehnte der König Wygilcus Gradner und seine Brüder u.a. mit Gülten zu Lainz, Liesing und Speising und der „Tempelwiese“ zu Lainz. Er bestätigten auch die Messestiftung des Propstes Wilhelm des Turs und gab als Lehensherr das Benefizium an den Chorherr Sigmund. Jörg Gradner, der Bruder des Wigoleus, wurde 1455 von König Ladislaus auch anstelle seiner Hausfrau Margret und seiner außer Landes befindlichen Brüder belehnt. Im Jahr 1462 wurde Jörg Gradner allein belehnt. Der Benefiziat von St. Stephan hatte u.a. das 1/2 Dorf zu Lainz. Auch 1489 wurden Nieder- und Ober-Lainz genannt.

1496 folgte ihm sein Sohn Hans Gradner nach, er wurde von Kaiser Maximlian belehnt. Auch Jörg von Eckartsau wurde vom König mit dem Erbe seines Vaters, 20 Eimer Bergrecht mit Vogrecht am hinteren Wolkenberg zu Lainz, einem Weingarten und Geld auf behaustem Gut, belehnt. Bereits 1506 kam das Gut Atzgersdorf an Lassla Ratmannsdorfer und Blasi Hölzl. Anna, die Schwester des Hans Gradner war mit Ott dem Ratmannsdorfer verheiratet, Lassla müsste der Sohn der beiden gewesen sein. Vermutlich war die andere Schwester Anna mit Blasi Hölzl verheiratet gewesen. Die Ratmannsdorfer nannten sich nach ihrer Burg bei Weiz in der Steiermark. 1522, 1524 wurde er wiederum belehnt und erhielt 1527 auch die Lehen nach Hans Gradner und dessen Sohn Ludwig. Beide Dörfer wurden 1529 in Grund verwüstet und zerstört. Die Minderbrüder verfassten 1529/30 eine Einlage: zu Speising eine Gült und ein Bauarea. 1531 gab es in Speisig nur 2 arme Holden, alles andere war öde. In diesem Jahre verfasste der Ratmannsdorfer sein Testament. 1541 war Christoph von Ratmannsdorf Inhaber, er verfasste 1543 eine Einlage. 1555 wurden Ott, sein Bruder Alban und der Sohn seines Vetters Erasmus, Christoph und Balthasar mit Hof und Dorf Atzgersdorf, Gütern zu Lainz und Speising und der Tampfwiese nach Vater Christoph belehnt.

1558 verkauften verschiedene Einwohner zu Speising, darunter der Richter Andre Priewasser siebenhalb Lehen zu Speising und behaustes Gut, samt öder Wiese bei der Laaberstraße und Überlandäcker, die in den Hof gegen Erlach gehörten und dem Propst von St. Dorothea und den Gebrüdern von Ratmannsdorf dienten, an den Wiener Bürger Andre Dürrenpeck und Barbara. Speising war 1529 in Grund verwüstet, lag bis 1548 öd und wurde vom Grundherren als „Reis Gut“ aufgegeben. Das Kloster der Minder Brüder in Wien bekannte 1531 in seiner Einlage 2 arme Holden zu Speising und 2 Holden zu Lainz, der Propst von Mauerbach 1558 in seiner Gülteinlage: Zehent zu Atzgersdorf und zu St. Veit. Bischof Antonius hatte wegen der von Wilhelm dem Turs gestifteten Messe von Atzgersdorf 2 fl und von Lainz 1 fl zu zahlen. In diesem Jahr ersuchten Hans von Teuffenbach als Gerhab des Walchum von Ratmannsdorf, Alber für sich selbst und sein Bruder Ott um Einlage des Amtes Atzgersdorf nach ihren verstorbenem Bruder Christoph, an. Das Schottenstift hatte laut Gülteinlage von 1562 bei dem Furter Bach zu Lainz ein Halblehen, das aber öde lag. Vetter Walchun von Ratmannstorf verkaufte 1566 an die Brüder. Christoph von Rappach zu Brunn am Steinfeld, verkaufte 1574 seinen Hof zu Speising mit 7 Hofstätten wegen einer Executierung an Jacob von Pezegh und Rosina. Ott starb ohne Erben, vorerst wurde Alber und die Gerhaben de Pflegesöhne des Alber belehnt. Albans Söhne Christoph und Ott der Jüngere wurden die nächsten Besitzer. Mit der Tochter seines Bruders Ott, der mit Benigna von Stubenberg verheiratet gewesen war, Regina, hatte Christoph einen Vertrag geschlossen. 1591 besaßen Christoph und Otto von Ratmannsdorf 140 Häuser, die Ortsobrigkeit in Atzgersdorf, Lainz, Ober- und Unterliesing mit St. Dorothea. Christoph vererbte an die Tochter Anna Maria, die eine Gräfin von Saurau wurde. So kam der Besitz an die Saurau, die ebenfalls aus der Steiermark stammten. Mit Regina, Witwe nach Ditmar Rindschadt, schloss Christoph 1603 neuerlich einen Vertrag.

1612 erfolgte ein Anschlag über das Gut Atzgersdorf, hiezu gehörte das Amt Liesing mit 24 Häusern, das Amt Atzgersdorf mit 84, das Amt Lainz mit 42 behausten Untertanen, weiters Besitz in Lanzendorf, Achau und Speising und Gehölze. Beim Amt Lainz wurde die Dorfobrigkeit über 44 behauste Güter angeführt, die zur Hälfte dem Bistum Wien und zur Hälfte Ketzler gehörten. Im September belehnte K. Matthias die Witwe Anna Maria, geborene Freiin von Ratmannsdorf, mit diesen Gütern als Alleinerbin nach ihrem Vater Christoph. Lehensträger war Ehrenreich Freiherr von Kainach, ebenso K. Ferdinand 1622. 1629 wurde sie als verstorben gemeldet, seit 1622 hatte sie die Teufelswiese in Lainz. Um die Atzgersdorfer Lehensgüter bewarben sich die Augustiner, falls die Ratmannsdorfer aussterben sollten. 1637 erhielt ihr Sohn Christoph Alber Graf von Saurau, Herr auf Eppstein, Freiherr zu Groß-Labing, Sauerbrunn und Reiffenstein, Herr auf Ober-Sturmberg und Rosenbach, kaiserlicher Rat und Obrist Erb Landmarschall in Steyr, die Güter. 1638 wurde ihm wegen ausständiger Landesanlagen von 1627–1634, durch seine Mutter verschuldet, die Exekution angedroht. Im Jahr darauf bat er wegen angeblicher Ausstände und da er keine Einnahmen habe um Aufschub, die Execution musste abgesagt werden. Die Schuld betrug bis 1638 bereits über 1.000 fl. Tatsächlich wurden dem Bischof von Wien für 21 Untertanen zu Lainz ein Rückstand von 1.440 fl, 7 sch und 6 kr errechnet. Alber von Saurau habe die Untertanen aber possediert. 1641 wurde dem Bistum empfohlen, die Zahlung zu leisten, da 1606 zwischen Ratmannsdorf und dem Bistum ein Vertrag geschlossen worden war und das Bistum die Contributionen zu zahlen hätte. Dem Bischof von Wien wurden 1642 42 Häuser in Lainz zugeschrieben, den anderen Teil hatte Anna Maria Frau von Saurau, Witib. (Laut Bereitungsbuch hatte das Erzbistum 1636 in Lainz 42 Haus und 1 Mühle.) Doch wurden 1652 dem Grafen wegen schwerer Verbrechen die Güter entzogen, er selbst wurde am Leben begnadigt. Die dem Fiskus heimgefallenen Güter gab K. Ferdinand um 6.000 fl frei eigentümlich mit der Dampfwiese in Lainz an seinen Hofkanzler Johann Matthias Prückelmayer, Freiherr von Goldegg. Der Hofzahlmeister Thomas von Kainach bestätigte die Übernahme der 6.000 fl noch am selben Tag. Nachdem ihm die Lehen frei gemacht wurden, suchte noch im September der Kanzler um Zuschreibung an. Testamentarisch gab er 1656 das Gut zu Atzgersdorf der Societas Jesu, dem Colleg St. Barbara in Wien. Nach dem Tode Prückelmayers suchte Michael Seutter, SJ Regentis 1658 nach Kauf um Gültanschreibung an. Nach Aufhebung des Jesuiten Ordens wurde die freiherrlich Goldeggsche Stiftung ins Leben gerufen. Diese verkaufte 1775 Gut Atzgersdorf an Georg Adam Fürst von Starhemberg, Kämmerer und Rat. Noch im selben Jahr kam es zu einem Tauschvertrag mit dem Erzbischof von Wien. Die Jurisdiktion über Lainz kam an das Erzbistum Wien. Auch der Propst von St. Dorothea überließ im selben Jahr Untertanen zu Liesing und zu Speising an Starhemberg, der im Oktober um Gültanschreibung ansuchte. Die Herrschaft Atzgersdorf wechselte bis 1848 siebenmal den Besitzer.

In Speising bestand ein kaiserlicher Forstdienst, Johann Georg Fischer, kaiserlicher Jäger zu Lainz verfasste 1713 eine Gehäg Beschreibung. Sie ging vom Mauereck des Tiergartens über die Felder mitten zwischen Hetzendorf und Altmannsdorf, letzlich nach Lainz. Der Land Unter JM Heinrich Friedrich, Freiherr von Kielmannsegg, Erbherr der Herrschaft Gföhl hatte sich beschwert, dass im Gebiet des Wildbannes im Speisinger Dienst die Untertanen von St. Veit und Lainz mit über 400 Stück Vieh alle verbotenen Berge und Mais aufsuchen und damit großen Schaden anrichten. Bereits 1701 war ihnen eine Weide „ausgezeigt“ worden. 1727 erhoffte sich der FM im Auhof Carl Jobst eine 2 1/2 TGW große „Wildprätwiese“ im „Khiellinger Dienst.“

1814 wurde die Gesellschaft Jesu durch den Papst wiederhergestellt. Das Jesuitenhaus in Lainz wurde angeblich erst 1884 erworben, um 1830 soll dort ein kaiserliches Jagdschloss mit einer Kapelle gestanden haben.

1787 gehörte die Gemeinde Speising, VUWW 140 zur Herrschaft Mauer und hatte weder Weingärten, noch Wald. Die Katastralgemeinde Lainz, mit dem Rosenberg, VUWW 190 gehörte 1819 zur Herrschaft Erzbistum Wien. Sie grenzte an Speising, St. Veit, Hietzing und teilweise an Hetzendorf. August Wimmer war Richter in Speising. Die Katastralgemeinde wies keinen Wald auf.

Quellen:
Twerdy, Wilhelm: Beiträge zur Geschichte des Wienerwaldes. Budapest; Schwarzach; Bruck a.d. Leitha: Heimat-Verlag, 1998. – 2 Bände

Eingestellt von hojos
im September 2013