Dr. Richard Seitter
Praktischer Arzt in Ober St. Veit.
01.11.1910
Dr. Richard Seitter wurde am am 1. November 1910 in Wien als Sohn des Fabriksbeamten Hans und dessen Frau Hermine Seitter (geb. Assmann) geboren. Nach 5 Klassen Volksschule besuchte er die Realschule im 7. Wiener Gemeindebezirk. Wegen Geldmangels der Eltern musste er diese Schule nach vier Jahren aufgeben und bei der Firma Kantor das Elektrotechnikergewerbe erlernen. Mit Auszeichnung vorzeitig freigesprochen, vervollständigte er seine Kenntnisse in der Werkmeisterschule für Maschinenbau und Elektrotechnik im 10. Bezirk. Auch diese Schule schloss er mit Auszeichnung ab und begann als Werkmeister in seiner Lehrfirma zu arbeiten.
Von 1932-34 besuchte er die Abendkurse einer Maturaschule und legte am 10. Oktober 1934 am Rainergymnasium im 5. Bezirk die Reifeprüfung als Externist ab. Wegen des außergewöhnlichen Erfolges erhielt er eine Kollegiengeldbefreiung und konnte das Medizinstudium beginnen. Den Lebensunterhalt verdiente er als Werkmeister vorwiegend mit Nachtarbeit. Am 21. Oktober 1939 promovierte er zum Doktor der Medizin und begann als Gastarzt mit einer Turnusausbildung im Wilhelminenspital.
Er hatte in der Geyschlägergasse im 15. Wiener Gemeindebezirk gelebt, ehe er im Jahre 1941 Frau Hilde Wanschura heiratete und zu ihr in die Einsiedeleigasse 29 zog.
Am 5. Mai 1941 wurde er zur deutschen Wehrmacht eingezogen. Nach der militärischen Ausbildung in Reichenau an der Rax arbeitete als Truppenarzt und später aufgrund seiner technischen Vorbildung am Helmholtztinstitut in Berlin an einem medizinischen Forschungsprogramm. Zuletzt soll er in das brennende Dresden strafversetzt worden sein, um Tote zu bergen. Wieder als Truppenarzt eingesetzt geriet er 1945 in französische Gefangenschaft. Dort betreute er einen Sektor des Gefangenenlagers in Siershahn im Westerwald. Die Heilung des dortigen Lagerkommandanten soll seine Situation erleichtert haben.
1946 aus der Gefangenschaft entlassen, vervollständigte er in Wien im Krankenhaus Lainz seine Kenntnisse in Gynäkologie und im St. Anna Kinderspital in Kinderheilkunde. Aus der Zeit der militärischen Ausbildung hatte er noch Kontakte zu Patienten in Reichenau. Zu diesen fuhr er mit dem Motorrad, um sie privat zu versorgen.
1948 konnte er sich in Ober St. Veit als praktischer Arzt niederlassen. Viele Patienten wurden ihm vom scheidenden Arzt Dr. Musger weiterempfohlen. Zunächst ordinierte er in den Wohnräumen des Hauses in der Einsiedeleigasse 29, 1950 wurde die ehemalige Veranda zur Ordination ausgebaut. Vielen Ober St. VeiterInnen sind noch das Motorrad und dann der VW-Käfer in Erinnerung, mit denen er zu jeder Tages- und Nachtstunde zu seinen Patienten eilte. Zusätzlich betreute der als Betriebsarzt die Firma Philips am Wienerberg. Der Medizinalrat wurde ihm im am 29. 12. 1951 verliehen.
Von 1932-34 besuchte er die Abendkurse einer Maturaschule und legte am 10. Oktober 1934 am Rainergymnasium im 5. Bezirk die Reifeprüfung als Externist ab. Wegen des außergewöhnlichen Erfolges erhielt er eine Kollegiengeldbefreiung und konnte das Medizinstudium beginnen. Den Lebensunterhalt verdiente er als Werkmeister vorwiegend mit Nachtarbeit. Am 21. Oktober 1939 promovierte er zum Doktor der Medizin und begann als Gastarzt mit einer Turnusausbildung im Wilhelminenspital.
Er hatte in der Geyschlägergasse im 15. Wiener Gemeindebezirk gelebt, ehe er im Jahre 1941 Frau Hilde Wanschura heiratete und zu ihr in die Einsiedeleigasse 29 zog.
Am 5. Mai 1941 wurde er zur deutschen Wehrmacht eingezogen. Nach der militärischen Ausbildung in Reichenau an der Rax arbeitete als Truppenarzt und später aufgrund seiner technischen Vorbildung am Helmholtztinstitut in Berlin an einem medizinischen Forschungsprogramm. Zuletzt soll er in das brennende Dresden strafversetzt worden sein, um Tote zu bergen. Wieder als Truppenarzt eingesetzt geriet er 1945 in französische Gefangenschaft. Dort betreute er einen Sektor des Gefangenenlagers in Siershahn im Westerwald. Die Heilung des dortigen Lagerkommandanten soll seine Situation erleichtert haben.
1946 aus der Gefangenschaft entlassen, vervollständigte er in Wien im Krankenhaus Lainz seine Kenntnisse in Gynäkologie und im St. Anna Kinderspital in Kinderheilkunde. Aus der Zeit der militärischen Ausbildung hatte er noch Kontakte zu Patienten in Reichenau. Zu diesen fuhr er mit dem Motorrad, um sie privat zu versorgen.
1948 konnte er sich in Ober St. Veit als praktischer Arzt niederlassen. Viele Patienten wurden ihm vom scheidenden Arzt Dr. Musger weiterempfohlen. Zunächst ordinierte er in den Wohnräumen des Hauses in der Einsiedeleigasse 29, 1950 wurde die ehemalige Veranda zur Ordination ausgebaut. Vielen Ober St. VeiterInnen sind noch das Motorrad und dann der VW-Käfer in Erinnerung, mit denen er zu jeder Tages- und Nachtstunde zu seinen Patienten eilte. Zusätzlich betreute der als Betriebsarzt die Firma Philips am Wienerberg. Der Medizinalrat wurde ihm im am 29. 12. 1951 verliehen.
Dr. Seitter war bis zu seinem 80. Geburtstag im Jahre 1990 aktiv. Seine Tochter, Frau Medizinalrat Dr. Christine Eckl-Dorna folgte ihm nach. Von 1979 bis 1990 führte sie die Ordination gemeinsam mit ihrem Vater (er ordinierte vormittags, sie nachmittags) und dann alleine.
Nun steht auch Frau Dr. Eckl-Dorna knapp vor der Pensionierung. Damit wird die Ära des Hauses Einsiedeleigasse 29 als Domizil praktischer Ärzte nach fast sechs Jahrzehnten zu Ende gehen.