Gustav Klimt - letztes Atelier

Ein Ausflug am Roten Berg als Klimts "glücklichste Stunde"
1917

Die sogenannte Klimt-Villa, Gustav Klimts letztes Atelier (Feldmühlgasse 15a, in Unter St. Veit) ist wohl der Mehrheit der Ober St. Veiter Bevölkerung mittlerweile ein Begriff geworden. Es ist das einzig erhaltene Atelier, in dem der Einblick in das Werk eines der berühmtesten österreichischen Künstler authentisch erlebbar ist.
Die baufällige Villa mit dem Klimat-Atelier in der Feldmühlgasse 11, aufgenommen im Jänner 2003.
<p>Die baufällige Villa mit dem Klimat-Atelier in der Feldmühlgasse 11, aufgenommen im Jänner 2003.</p>
Das in der Gedenkstätte in der Klimt-Villa, Feldmühlgasse 11, nachgestellte Atelier Gustav Klimts. © Verein Gedenkstätte Gustav Klimt
<p>Das in der Gedenkstätte in der Klimt-Villa, Feldmühlgasse 11, nachgestellte Atelier Gustav Klimts.</p><p><i>&copy; Verein Gedenkstätte Gustav Klimt</i></p>
Weniger bekannt sind die Ausflüge, die Gustav Klimt in Hietzing unternommen hat. So ist zwar Ober St. Veit nicht schriftlich dokumentiert, doch von einem bekannten Ausflugsziel der Ober St. Veiter, dem Roten Berg, ist eine Geschichte von Klimt fassbar. Klimt soll später sogar gesagt haben, dass er dort eine seiner glücklichsten Stunden seit langer Zeit erlebt habe.

Der noch heute lebende Prof. Christian M. Nebehay, Sohn des Kunsthändlers Gustav Nebehay und wichtigster Klimt-Biograph, traf Gustav Klimt persönlich im zarten Alter von 8 Jahren. Es war im Sommer 1917 - die Eltern Nebehays hatten in der „Pechhütte“ am Roten Berg vorübergehend Aufenthalt genommen - Klimt tauchte plötzlich, überaus pünktlich, auf, während der Hausherr sich - bedingt durch die schlechten Verkehrsverhältnisse der Kriegszeit - um fast eine Stunde verspätet habe. Klimt habe Nebehays Mutter, die sehr verlegen vor dem ihr nur flüchtig bekannten Mann gestanden sei, bedeutet, dies mache ihm gar nichts. Er habe sich zu den im Garten Indianer spielenden Kindern gesellt und mit diesen herumgetollt. Es sei dies, so habe er dem endlich erschienen Hausherrn gesagt, seit langem die glücklichste Stunde gewesen, die er verbracht habe.
Die einstige Pechhütte am Roten Berg. Gustav Klimt besuchte dort 1917 den Kunsthändler Gustav Nebehay. Später soll die Pechhütte zur Jausenstation geworden sein und dann abgerissen. © Christian M. Nebehay
<p>Die einstige Pechhütte am Roten Berg. Gustav Klimt besuchte dort 1917 den Kunsthändler Gustav Nebehay. Später soll die Pechhütte zur Jausenstation geworden sein und dann abgerissen.</p><p><i>&copy; Christian M. Nebehay</i></p>

Quellen:
Nebehay, Christian M.: Die goldenen Sessel meines Vaters. Gustav Nebehay (1881-1935) Antiquar und Kunsthändler in Leipzig, Wien und Berlin. Edition Brandstätter Wien.

Verein Gedenkstätte Gustav Klimt
Wien, im Jahr 2003