There's No Tomorrow

"Human civilization as we know it will end, sometime in the 21st century."
18.05.2012

Immer dichter und eindringlicher werden die Meldungen über die prekäre Umweltsituation und immer mehr Menschen spüren, dass es "so" nicht weitergehen kann. Die zunehmende "Kognitive Dissonanz" in den Menschen ist mit ein Grund für die Schatten über unserer Wirtschaft, und ohne einen plausiblen Weg aus diesem Dilemma gibt es kein Entkommen aus der Dauerkrise. Besonders entmutigend erweist sich die Untätigkeit aller Verantwortlichen, egal ob geweiht, gewählt oder delegiert und vor allem – weil sie fachlich zu mehr Input berufen wäre – der "versumpften" Volkswirtschaftslehre (Zitat Roland Baader).

Die tatsächlich geführten Diskussionen beschränken sich auf die kurzfristige Bewältigung der Wirtschafts- oder Staatenkrise unter Anbetung des – längst unhaltbaren – Wachstumsdogmas. Die Umweltsituation wird völlig ausgeklammert. Leider lässt alles geschichtlich und gegenwärtig Relevante, egal ob theoretisch oder angewandt, markt- oder planwirtschaftlich, demokratisch oder totalitär, die Umweltkosten des wirtschaftlichen Handelns außer Acht. Selbst radikale Volkswirtschaftler drücken sich vor dem Umweltthema, siehe beispielsweise "Schlussendlich werden sie alle fallen, weil das gesamte System marode ist".

Von Lippenbekenntnissen, wenig beachteten (Außenseiter-)Beiträgen und Tropfen auf heißen Steinen abgesehen, wird dem Klimawandel, der abnehmenden Biodiversität, der zunehmenden Versiegelung des Bodens, die Zerstörung der Wälder, Meere und Ackerschollen, der Verschmutzung der Erde in vielerlei Hinsicht und der Ausbeutung der Ressourcen (z.B. Peak-Oil) etc nichts entgegengesetzt.

Demgegenüber häufen sich – wie gesagt – die Hinweise und die Versuche, das Problem in adäquater Weise darzustellen. Ein sehr anschaulicher Versuch ist der halbstündige animierte Dokumentationsfilm "There’s No Tomorrow", der die Ausbeutung der Ressourcen und die Unmöglichkeit unendlichen Wachstums veranschaulicht. Der Film wurde von Dermot O'Connor in Zusammenarbeit mit dem post carbon institute auf Basis zahlreicher Quellen erstellt. Das "making of" gibt nähere Auskunft zu Entstehung des Films. Die im Februar 2012 auf youtube veröffentlichte Version können Sie hier betrachten, und Sie sollten sich die Zeit nehmen:

There's no Tomorrow
Animations-Dokumentation von Dermot O'Connor in Zusammenarbeit mit dem post carbon institute
18.05.2012

Der Film endet sinngemäß: "Es  ist möglich, dass die Zivilisation auf eine einfachere Stufe zurückkehren wird, in der weniger Energie verbraucht wird. Dies würde das Leben für die meisten härter machen, mit mehr körperlicher Arbeit, mehr Arbeit in der Landwirtschaft, mit regionaler Produktion von Waren, Nahrung und Dienstleistungen. Was kann man tun, um sich auf diese mögliche Zukunft vorbereiten? Erwarte eine Abnahme des Nahrungs- und Warenangebotes, das weit weg produziert wird, beginne, mehr zu Fuß zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren, gewöhne dich daran, weniger Strom zu verbrauchen, werde deine Schulden los und versuche, Banken zu vermeiden. Unterstütze die lokalen Händler, statt in großen Supermärkten einzukaufen, kaufe Lebensmittel aus regionalem Anbau, auf Bauernmärkten, baue statt eines Rasens dein eigenes Essen an und lerne, wie man es haltbar macht. Überlege, ob du regionale Währungen nutzen kannst, wenn die nationale Wirtschaft nicht mehr funktioniert und werde unabhängiger. Keine dieser Maßnahmen wird den Zusammenbruch verhindern, aber sie könnten deine Chancen in einer Niedrig-Energie-Zukunft verbessern, in der wir selbständiger sein müssen, als es unsere Vorfahren waren."

Zusammengestellt von hojos
18. Mai 2012