Personen und Typen bei J. Vinzenz

aus dem Buch "Erlebtes und Erlauschtes aus Wiens Vorstadt"

alphabetisch geordnet nach den Spalten "Familienname" und "Vulgo"

NrVornameFamiliennameVulgoWohnorteBiografischesBuchseiten
161 Peter und Pauli


Ein jung vermähltes Paar, wo die rechthaberische Pauli ihren gutmütigen Peter "erziehen" wollte. Es ging daneben und der Friede wurde wieder hergestellt. Peter war Mitglied des Gesangsvereins "Die Edelroller", seine Freunde waren der Fahnenjunker Salzlecker und der Muggelberger-Loisl. 326ff
14

Bachner Schurl, der
War ein Riese mit Brärentatzen 19
63

Besitzer des nahen Landhauses, der Beim Himmelhof
110
47

Blunzenwirt, der

83
148

Blunzn-Wirt, der
War groß wie ein "Tonnabam" und stark wie ein Büfflochs. Eine ausgerissene Sau mit 120 Kilo nahm er auf die Schulter. Aber er trank täglich 72 Pfiff Wein, das sind neun Liter und war noch nicht 50 Jahre, als er starb. So zumindest erzählte es Herr Krispinus Maukerl aus dem 69er Jahr. 294
139

Böhmische Marie, die
Bereitete dem Golatschn-Wastl die von ihm geliebten Golatschn. War gleichfalls ein Original. 266
15

Ehrliche, der
Sagte "immer nur ehrlich", handelte mit Vieh, verlieh Geld zu hohen Zinsen, machte auch dunkle Geschäfte 21
54

Feldbauerischen, die
Hatten 6 Töchter 91
141

Florl, der
Ein armer Kleinhäusler, war der Erbe des Michel-Vetters (eine alte, verbeulte Uhr aus Tombak, eine Tabakspfeife samt Tabaksbeutel und das Gewand). Arbeitete auch beim Mooshammer. 268
85 Fritz
Fritzl, der lange
War gescheit und brachte es bis zum Hofrat. Von der Pension konnte er dann nicht leben, machte Fliegenfänger. 152
58

Futterhändler, der

94
138

Golatschn-Wastl, der
War alleinstehend, sah ganz unscheinbar aus, war aber doch vielbegehrt: Er konnte zerbrochene Töpfe mit Draht einbinden, Uhren reparieren, war der beste Sagfeiler, der vortrefflichste Sensendengler, machte die feinsten Blutwürste, konnte meisterhaft Kraut einlegen, kurierte krankes Vieh und selbst einen Bauernmagen, etc. Seine Vorliebe für Golatschen, die ihm die bömische Marie bereitete, brachte ihm seinen Namen ein. Blieb arm, weil er lieber in der Sonne lag, statt zu arbeiten. Half den Armen und spielte den Reichen Streiche. 266ff
71

Götterswöllen-Bauer, der
Besaß Weingärten, hatte auch Sommergäste 124
153

Großmutterl Bei ihrem Onkel im Pappmacherhaus (ein Mann erzeugte dort den Schusterpapp) am Himmelpfortgrund Eine liebe Feundin Vinzenz'. Hatte erstaunliches Erinnerungsvermögen und erzählte gut. Ihr Onkel war ein "Spurax", das ist ein verschrobener Mensch, der immer das Gegenteil von dem tut, was man ihm anschafft. Außerdem sammelte er alte Nägel. Großmutterl heiratete den Sohn einer Nachbarin (Fuhrwerksbesitzerin) namens Ferdl. Ferdl musste aber den Onkel erst in gute Stimmung bringen, ehe er dessen Zustimmung erhielt. 304f
78

Hammerschlag, der Schlossermeister
War im Besitz einer Jugendgeschichte 128
13

Himmelblitzer, der

19
50

Himmeltischler, der

88
154

Hudraxl, der
Trat als schüchterner, junger Mann dem Ober St. Veiter Männergesangsverein bei. Als Berufsbezeichnung gab er "Hudraxl" an. Dies stand in seiner Schreibweise wohl für Huatragsell (Hutergeselle). In seiner Stimme waren aber Wohllaut und Schmelz wie bei keinem anderen, und damit hatte der Verein einen ausgezeichneten Solisten. Seine Ängstlichkeit überwand er. 306ff
76

Husaren- schneider, der
Fluchte wenn er nicht trank, war Schneider 127
59 Innozenzia
Innozenz, die Schwester
Leitete den Kindergarten 97, 400
18

Joggl, der
War ein Dorflump 30
30

Julie, die alte Welkerhaus War lebenslänglich unbemannt, hinkte an einem zerschließenen Parapluie durchs Leben 46
41

Julie, die lange
War die Tochter der Hausfrau von Vinzenz Jerabek 69
1

Jungfer Sepherl, die
Suchte Mairasling, das sind kleine Wiesenschwämme 10,
157

Kasperl, der alte In einer Versorgungs- anstalt in einer gebirgigen Gegend Im k. u. k. Findelhaus in der Alser Straße als Kind eines Stubenmädchens zur Welt gekommen. Kam in die Kost zu Kostleuten, die von den Kostkindern eher profitieren wollten. Nächste Station war eine Schneiderlehre (Hunger und Schläge) neben der Hundsturmer Lina. Über den Linagraben war Gaudenzdorf, wo er bei Künstlern (Bojazza) als Zuckerlbua ging. Als er frei war, gab ihn der Schneidermeister weg. Er fand eine Stelle beim Prinzipal Schestak als Künstlerhausknecht. Mit Erfolg trug er dort heitere Possen vor. Mit einer hübschen Tänzerin spielte er ein Stück über eine unglückliche Liebe, das die Zuschauer zu Tränen rührte. In der Wirklichkeit wollte sie ihn (einen Kasperl) aber nicht heiraten. Als der Schestak starb heiratete er die um 20 jahre ältere Prinzipalin und wurde selbst Prinzipal. Sie lebten gut miteinander und verdienten viel. Als nach 15 Jahren auch sie starb, machte er den größten Fehler und heiratete eine um 30 Jahre jüngere Schauspielerin. Sie spielte dann nur die Frau, beide lebten über ihren Verhältnisse und das Geschäft ging auch (wegen der aufkommenden Varietés) schlecht. Sie betrog ihn und als er wegen eines gebrochenen Fußes 3 Monate im Spital lag, verkaufte sie alles hinter seinem Rücken und verschwand. Er war fast 70 und taugte als Kasperl nicht mehr also blieb ihm nur mehr die Versorgung. Dort war er zum ersten Mal in seinem Leben glücklich. 312ff
105

Kathi, die alte Nußbaumhaus Hatte den Freuden der Ehe entsagt. Fürhte mit ihrem Bello ein stilles, beschauliches Leben. 185
34

Kerschbaum-Wastl, der
Ein Schulkind in Vinzenz' Erzählung 49
48

Kerschtner-Hans, der
Ein riesiger "Sandwerfer" 83
60

Kloster-Resi, die; Jungfrau-Resi, die
War die Klosterköchin 97
79

Knappwäger, der Landkrämer

128
69

Kooperator, der Herr
Verzehrte Weinbergschnecken, ließ sie im Pfarrhof zubereiten 123
74

Laberlgeier, der
War Bäckermeister 127
143

Lehrmeister von Vinzenz, der Gumpendorf Graubärtig wie Rübezahl und hochpolitisch veranlagt wie alle "kleinen Männer" in den 80er Jahren. Er war ein lustiger Kautz, aber ein Pechvogel mit drei unglücklichen Ehen und fluchte viel. Daher auch sein Satz: 's Weibersterbn is ka Verderbn!, Aber's Roßverreckn, das kann in Bauern schreckn! Mochte Vinzenz sehr, aber der mochte kein Schuster werden. Frau Betty brachte als Wirtschafterin Ordnung in den Haushalt. 278ff, 402
137

Lips Tullian
War Schneider, arbeitete in einer Färberei als Gspan unter Geschirrführer Vinzenz Jerabek, um sich dort eine Frau zu suchen. Heiratete die schwarze Rosl, nachdem die anderen Kandidatinnen die Proben nicht bestanden. Hatte aber schlecht gewählt und brachte es nur zum Flickschneider. Endete als Pfründler in der Versorgungsanstalt Sankt Andrä im Traisental.
82

Loisl, der
Schul- und Jugendfreund von Vinzenz, war früher Fleischhauergehilfe, dann Vertreter von drei Kohlengruben, war fein gekleidet, hatte fette, rosige Hände mit manikürten Nägeln, jeder Zoll ein Schieber. Verdiente monatlich 10-12 Mio Kronen. 149ff
133 Lotte
Lotte, Fräulein
Hatte Wäschegeschäft in einer Gasse, war unverantwortlich fesch und nahe der kritischen Vierzig 234ff
125

Marie, das alte Fräulein Pappmacherhaus Tratschopfer, Nachbarin von Frau Müller, soll täglich in die Messe gegangen, gänzlich unbescholten gewesen sein und Wellensittich als einzige Freude gehabt haben 209f
29

Mariedl, die narrische Welkerhaus
46
62

Markensammler, der Rosenvilla
106
53

Mias-Hanslin, die
Holte Moos aus dem Wald 91
11

Mirl, die kropferte Armenhaus
17
23

Nasen-Kathl, die Armenhaus
36
86 Josef
Peperl, der dicke
War Kapellmeister, machte ein Opus nach dem anderen, konnte aber nichts daraus herausschlagen 152
39

Pepi, der Herr
War Korporal bei der Reitenden Artillerie 60
61

Pepperl, der; Sepperl, der
Jüngster Freund Vinzenz', war ein Jahr jünger 102, 113, 120, 124
51

Petronella, die alte
Führte beim Milchmeier Plutzerkern über lange Jahrzehnte die Hauswirtschaft und war daher dort ein Machtfaktor. Herr, Frau, Knecht und Dirn standen unter ihrer Fuchtel. Sorgte für Ordnung. Kam kein einziges Mal über die Ortsgrenzen hinaus. 91, 309ff
68

Poldl, der
Ein Freund von Vinzenz, etwas langsam 120
12

Sagschneider-Toni, der
War ein besonderer "Hürmann" 17
57

Sautreiber, der

94
72

Schartnhüttn, der Wirt von der
Hatte auch eine Kegelbahn 127
31

Schmidt, der Bader
Er kümmerte sich um Kranke als es noch keinen Arzt gab 47
42

Sechserlfräuln, das, die
War Lehrerin in Vinzenz' Schule 73
17

Sepherl, die Nachbarin von Vinzenz Zog nach Ober St. Veit 27
70

Silberbrenner-Hauer, der
Weinhauer? 123
64

Simperl-Bauer, der

113
73

Stampfer, der
War Briefträger 127
88 Maria
Stampfer-Mirl, die alte
Besaß eine löchrige, halb eingesunkene Hütte, zwei Kühe, einige Schweine und ein halbes Dutzend Hühner. Hatte einen tölpelhaften Knecht. Sie arbeitete von früh bis spät, um die Wirtschaft aufrecht erhalten zu können. Machte dann eine kleine Erbschaft und konnte die Wirtschaft ordnen und eine Magd nehmen. Als Nachbar hatte sie eine Holzbäuerin. Hielt Statuen des hl. Antonius und des hl. Aloisius in der Stadtkirche für die heiligen Zwillinge, weil sich auf beiden der Bildhauer Hans Zwilling verewigt hatte. 155ff
44

Theres, das Fräulein
Eine ältliche Jungfrau 78
80

Tiroler Blasl, der
A luschtiga Taroler, der einer großen Meierei vorstand 128
65

Töchterlein des Gemeindewirtes, das
Sang in der Kirche 114
38

Vielhaber, der reiche

52
25

Vogl-Schurl, der
War ein Schulkamerad von Vinzenz 38, 72
49

Waberl, die alte Das Haus, in dem auch Vinzenz wohnte Haushälterin des Simperl-Bauern 84, 115
67

Wabi, Frau
War Kinderfrau bei Madam Straberger 118ff
22

Warzen-Liesl, die Armenhaus
36
8

Zaundürrgeiger, die

14
32

Zwicklbauer, der
Ein alter gediegener Säufer, auch Milchbauer? 47
118 Herr Bamhackl
Nußbaumhaus Tratschopfer, hatte keine gute Meinung vonn den Tratscherinnen 200, 210
114 Pafnuzius Bartsprenger

Friseuer, Tratschopfer 195
135 Herr Berger

Werkmeister, hatte zugelaufenen Hund namens Spezi 238ff
95 Frau Bimerskern
Nußbaumhaus Tratschteilnehmerin, asthmatisch 167ff, 197ff
101 Familie Bindelrichter
Schrebergarten Die Familie umfaßte auch das Schreckenskind Karli, wurde von Familie Kralinger im Schrebergarten besucht 180ff
26 Herr Boscara
Spitzerhaus Italiener, war Druckermeister, Junggeselle, Sonderling 41
160 Frau Brummer Brummer-Peterlin, die
War ein großes, starkes Weib, fast um 2 Köpfe Größer als ihr Mann. Da der als Dienstmann zu wenig verdiente, musste sie dazuverdienen. Sie ging zu den Wohlhabenden "ins Waschen und Reibn". Die Hälfte des Verdienstes aber trug sie immer in die Lottokollektur. 324ff
55 Peter Brummer Brummer-Peterl, der Lt. VZ 1880 CNr. 281 (Bowitschgasse 3) Geboren am 5.8.1821 in Ober St. Veit. War alt, ewig zittrig, trug das Kreuz beim Umgang. Zu jeder schweren Arbeit unfähig, hatte er sich eine alte Dienstmannkappe gekauft und stand alle Tage "aufn Platz", wo er die aus der Stadt kommenden Stellwagen abwartete. Das brachte aber wenig ein, daher mußte seine Frau dazuverdienen. 91, 324ff
6 Johann Brunner alte Brunner, der; Brummer-Schani, der? Lt. VZ 1869 CNr. 88 (Glasauergasse 28) Geboren 1813 in Ober St. Veit. War Hausbesitzer und Winzer, erzählte Geschichten in der Eselgrubn. 13
152 Frau Czerny

Tratschteilnehmerin, gefühlvoll, redete über Josef Federntupfer, den Jammerpepi 297ff
7 Herr Deß Deß, der alte
War ein Weinhauer 14
98 Frau Dreiseitl
Nußbaumhaus Tratschteilnehmerin 173, 326
142 Josef Drtina Pepik, der
War Geselle bei dem Schustermeister in Gumpendorf, wo auch Vinzenz in die Lehre ging. Stammte aus Böhmen. War unglücklich in die schlesische Köchin Katschinka (Kathi) verliebt. Erst ein von Vinzenz Jerabek verfasster Liebesbrief verhalf der Beziehung zum Durchbruch. 272ff
43 Herr Eckert

war Bäcker 74
163 Herr Ehrlich

War Werkelmann, brachte jeden Nachmittag durch hervorragendes Spiel Kunst unters Volk. 396, 398
92 Frau Fadenzupfer
Nußbaumhaus Tratschteilnehmerin 161, 166ff, 191ff, 202ff, 207ff
40 Josef Fasching Fasching, der alte Laut VZ 1869 CNr. 52 (Einsiedeleigasse 1) Geboren 1827, war Stellwagenkutscher 61
122 Herr Federnschleißer
Nußbaumhaus War Pfeifenraucher, Branntweiner, hatte Bruder beim Wagner-Jauregg 206ff
150 Josef Federntupfer Jammerpepi, der
War ein gutgewachsener, stämmiger Herr mit schmerzlich verzogenem Gesicht. Bildete sich viele Krankheiten ein. Hatte Geschäft, das er verkaufte. Die Gattin pflegte ihn Liebevoll und schoppte ihn, die Ärzte verordneten ihm Diät und Bewegung. Als seine Frau unerwartet vor ihm starb, ersetzte er sie durch eine fürsorgliche Pflegerin (Mathilderl). Wegen übler Gerüchte in der Nachbarschaft mußte er sie heiraten. Dann unterdrückte sie ihn und ließ ihn arbeiten, woran er gesundete. 297ff
158 Hans Feichtinger Feichtinger-Hans, der alte Im Sommer ein Lager in der Au, im Winter ein Platz in einem Stall Hatte 20 Jahre beim Militär gedient, machte die Kriege in Italien unter Radetzky mit, erhielt Tapferkeitsmedaille und eine tägliche Rente von 15 Kreuzer. Was er sonst brauchte, verdiente er sich mit Dienstleistungen. Er sammelte Vögel und verkaufte sie (setzte sie in Schnaps um), am liebsten trieb er Ziegen in die Au. Sein größter Wunsch waren Röhrenstiefel, er wandte sich deswegen täglich an den heiligen Johannes von Nepomuk. Ein ausgerissener Ochse brachte sie ihm aus dem Auslagenkastels eines Schusters. 317ff, 376
136 Kathi Fettenwimmer

Witwe, mit dem Tod von Tobias Fettenwimmer war sie von einem zehnjährigen Ehemartyrium befreit worden. Ihr Greißlergeschäft war eine Goldgrube. Nahm allmählich die Rundlichkeit eines Fasserls an. Bei der Abmagerungskur lernte sie Herrn Matthias Abfalter (ebenfalls Greißler) kennen. Sie heirateten, er verkaufte sein Geschäft und mit dem Erlös vergrößerten sie ihres. 241ff
103 Frau Fleckerl

Tratschteilnehmerin 161
149 Herr Flecksiader oder Fuhrmann Flecksiader, der reiche; Flecksiader, der alte
Es hab eine Flecksiadergasse, die eigentlich Herrengasse hieß, aber da dort "der reiche Flecksiader, der Fuhrmann" acht Häuser besaß, haben die Leute Felcksiadergasse gesagt. Er starb Anfang der Siebziger-Jahre an Entkräftung, weil er so neidig war und sich nichts vergönnte. Seine Tochter Wettl (nicht schön aber reich) heiratete einen feschen Fiaker, den Eisnschimml-Schackerl. Der brachte alles in drei Jahren durch. Sie zogen dann ins "Liachtental" ins "Goldene Steghaus". 294ff
146 Kathi Friedl Friedlin, die In eiem alten Vorstadthaus. Es hatte einen Hof mit einigen Bäumen, an den Mauern rankte wilder Wein empor. Abends saßen die Bewohner vor den Türen und hielten ihren Plausch. War ein "natrales Weib", das ist ein Mensch mit dem Herzen am rechen Fleck. Sie war immer arbeitsam, gebefreudig und heiter. Starb mit 80 Jahren, die letzten 30 war sie Witwe. Hatte 5 Buben zu wackeren Männern erzogen. Als ältestes von einem Haufen Kinder auf dem Lande aufgewachsen, wurde sie mit 13 Kuchelmadel bei einer Wirtin in der Stadt. Mit 20 trat sie an die Stelle der Köchin. Sie bekam ein Kind von einem Kellner, der nach Paris verschwand und ein zweites von einem Aufhackknecht, den ein Ochse aufspießte, noch ehe sie heiraten konnten. Als die Wirtin starb machte ihr ein Gast, der Zimmerputzer Friedl, einen Heiratsantrag und sie nahm an. Sie brachte einen Buben mit in die Ehe (den zweiten hatte sie zu guten Leuten gegeben) und auch er. Es stellte sich heraus, dass er noch zwei weitere Buben hatte, die von ihren Kostleuten zurückkamen, und auch ihr zweites Kind wurde nach dem Tod der Zieheltern an sie zurückgstellt. Also hatten sie nach zwei Ehejahren bereits fünf Kinder. Der Ehemann aber war seelensgut, hatte immer Arbeit und brachte das Geld nach Hause. Alle fünf Buben hingen an ihr und damit ist alles schön ausgegangen. 288ff
165 Herr Fronz
Gegenüber dem Schattingerhaus War Fleischhacker. Einmal kam ihm ein Ochse aus, rannte durch die Lange Gasse, spießte den Auslagekasten des Bürgermeisters, der auch ein Schuster war, auf und trug ihn bis zur Einsiedelei. Dort brach der Ochse zusammen. Die im Kasten gewesenen Röhrenstiefel wurden nie wieder gefunden. 398
120 Frau Ganauser
Nußbaumhaus Tratschopfer 202
121 Lori Ganauser
Nußbaumhaus Tochter von Frau Ganauser, Tratschopfer 202f
117 Frau Grasmuck
Nußbaumhaus Tratschopfer 199
9 Herr Greifabi Greifabi, der alte
War ein Milchbauer 15
115 Frau Haberditzl
Nußbaumhaus Hausbesorgerin des Nußbaumhauses, Tratschteilnehmerin 196ff
37 Herr Halbscheider Halbscheider, der
War Milchbauer 52
3 Frau Haselmaier
Nachbarin von Vinzenz Nachbarin von Vinzenz 86
2 Herr Haselmaier Haselmaier, der Vetter; Krautschneider, der Nachbar von Vinzenz Nachbar von Vinzenz, war Herrschaftsgärtner, ging Finkenstechen, war Krautschneider, lobte den Holler, suchte auch Schwämme, beschäftigte Vinzenz nach der Schusterlehre als Gärtner. Weil er im Winter fachgerecht Tiere fütterte, ließ ihn der rotbärtige Förster sogar ins Revier um Klaubholz zu sammeln. 10, 21, 53, 70, 84, 86, 90, 95, 104, 148, 353, 390, 393
126 Frau Hieferschwanzl

Kinobesucherin 211ff
21 Herr Hofkirchner Hofkirchner, der alte Kleines Haus an den Wiesen zum Gemeindeberg
35
93 Frau Hundertpfund
Nußbaumhaus Tratschteilnehmerin, in sehr beunruhigendem Grad astmathisch, von beträchtlichem Leibesumfang. Verheiratet, der Mann hatte einen Schrebergarten. 166ff, 191ff, 196ff, 202ff
10 Melchior Hürmann Hürmann, der Armenhaus War der Stammvater aller "Hürmänner", war von unbeschränkter Beschränktheit 16
16 Theresia Hutzlacher Büchsen-Resl, die Welkerhaus Sammelte für die Armen 24, 37, 46
167 Herr Jauner
Himmelhof, auf den Himmeln War Meiereibesitzer, ihm gehörten die Fluren auf den Himmeln. Dort betrieb er in den 80er Jahren eine Jausenstation, die vom Adel und dem vornehmen Wiener Bürgertum aufgesucht wurde. 376
83 Frau Jerabek

Die Frau von Vinzenz Jerabek, ging mit der Miene einer Unglücklichen herum, wenn das Kartenhaushaltsbudget wegen einer Teuerungswelle zusammenbrach. 149
84 Vinzenz Jerabek Zenzl, der
Ging in ein Büro arbeiten, war unfreundlich (hol dich.. als Antwort auf ein "Pardon"). Selbstbiografie ab Seite 395. 150, 395ff
127 Frau Katzenbeißer

Kinobesucherin 212ff
97 Frau Kimmler
Nußbaumhaus Kontrahentin von Frau Wimmler 171ff
75 Herr Kneipmann Kanarischuster, der

127
102 Familie Kralinger

Die Familie umfasste auch zwei Söhne und einen stichelharingen Nero (der Hund hatte beinahe ein Antlitz wie ein zerstreuter Professor). Besuchte Familie Bindelrichter im Schrebergarten. 180ff
166 Herr Krassnigg

Redakteur der Volkszeitung. Er entdeckte Vinzenz Jerabek 403f
90 Frau Kreisterer Kreisterer-Mali, die
Hatte geheiratet, gab wenig Geld für die Hochzeit aus, um Geld für eine Hochzeitsreise nach Italien zu haben. Hatte einen älteren Bruder und eine jüngere Schwester Lenerl. 162ff
46 Herr Kunstmann Kunstmann, der Direktor
Direktor der Schule? 82
36 Herr und Frau Kunz Kunz-Schneiderin, die; Kunz-Schneider, der

49, 109
128 Frau Kutzmichel

Tratschteilnehmerin, verheiratet mit Herrn Kutzmichel 217ff
123 Frau Liebreich
Nußbaumhaus Soll Riesenweib von 120 Kilo gewesen sein, ihren Mann traktiert haben und wegen Gattenmisshandlung bei Gericht gewesen sein, Tratschopfer 208f
107 Herr Liebreich
Greißlerhaus Wurde irrtümlich von der Sechseichlerin verdroschen, als er das erste Mal später nach Hause kam. Seine Frau hieß Susi. 188
112 Herr Maukerl
Nußbaumhaus Hatte Buckel, Tratschopfer 194
147 Krispinus Maukerl
"Auf dem Grund" geboren wurde er 70 Jahre und war während dieser Zeit keine 2 Tage von seinem Geburtsort entfernt War ein Nachbar von Vinzenz Jerabek. Er besaß Erzähltalent, er konnte Wahrheit und Dichtung geschickt vermengen und 24 Stunden erzählen, ohne dass ihm der Faden ausging. 293ff
100 Marie Mölzer
Nußbaumhaus War Witwe (Wittib), hatte das gefährlichste Alter hinter sich, war aber noch immer resch und rieglsam. Ging zu wohlhabenden Leuten Wäsche wachen und Wohnungen scheuern. Ihr Mann war Bandmacher, opferte zuerst Wochenlohn und dann sein Leben dem edlen Rebensaft (Herr Reitmeier sieht das anders). War sehr reinlich, heiratete letztendlich Herrn Reitmeier. 174ff
140 Herr Mooshammer

War der geizigste, aber dafür auch der reichste Bauer 267
124 Frau Müller
Pappmacherhaus Tratschopfer, Nachbarin vom alten Fräulein Marie 209f
132 Thomas Murkl
Bei der Witwe Mutschentaler Pensionsreifer Amtsvorstand und alter Junggeselle, die Witwe Mutschentaler betreute ihn mütterlich 234ff
129 Herr Murlinger


223ff
134 Frau Mutschentaler

War Witwe, beherbergte Herrn Thomas Murkl 234ff
111 Herr Nachtnebel
Nußbaumhaus Tratschopfer, verwitwet, angeblich Süffling und Grobian, verbrauchte aber wenig Wasser 193f
144 Herr Niederreiter Sitzgeselle, der; Niederreiter, der
Sitzgeselle war ein Schustergeselle, der auf eigene Faust arbeitete. War ein Virtuose unter den Schustern. Des Lehrmeisters Urteil: "Der gottverdammte und vermaledeite Sitzgsell könnte für den Kaiser die Stiebel machen! Hofschuster könnt er sein, wenn er nicht saufen tät!" Er wollte sich wegen einer unglücklichen Liebe (vor Jahren die fesche Wirtshausköchin Mali von der "Schönen Schäferin", die keine Schustersfrau werden wollte, sie hatte einen Dragonerkorporal) zu Tode trinken. Diente vor Jahren als Infanterist unter Feldmarschalleutnant Polterer von Poltersdorf (damals Oberst) in Troppau. Die Lackstiefel für von Polterer ("seinen Regimentskommandanten!") waren die letzten. Er arbeitete und trank die ganze Nacht und starb, als sie fertig waren. 283ff
28 Frau Oberhartmanns- berger Backsteil-Wastlin, die
Frau von Oberhartmannsberger Sebstian, war Dorfschreck 91, 102f
27 Sebastian Oberhartmanns- berger Packsteil-Wastl, der Lt. VZ 1880 CNr. 150 (Einsiedeleigasse 29) Geboren am 10.12.1818 in Atzgersdorf, Taglöhner, Invalide, hatte ein breites, rotleuchtendes Gesicht mit bläulich angelaufener Weinnase, einen "Halstüchelbart" und ein hölzernes Bein, das er samt Militärkappe und Kriegsmedaille lukrativ zur Schau stellte (besonders gegenüber den zur Einsiedelei ziehenden Fremden). Im Kriegsjahr 1859 hatte ihn allerdings keine Kugel erwischt, sodern ein von einer Heufuhre kollernder Wiesbaum (dies wussten aber nur die Einheimischen). War auch Hausbesorger, verheiratet mit Packsteil-Wastlin (Dorfschreck). 43ff
5 Martin Oberleitner Hedschi, Hatscherte, der
War St. Veiter Flurhüter, Hetschi leitete sich vom Hatschen (hinken) ab 11, 122
19 Karl Perl Hatschi, der Zunächst bei den Eltern in CNr. 63 (Hietzinger Hauptstraße 148) und dann CNr. 334 (Ghelengasse 3). Später laut Buch in einer windschiefen Bretterhütte (Seite 229). Geboren am 6.1.1857 als eines von 8 Kindern (davon 2 unehelich) des Michael Perl (geb.1826, Teichgräber und Taglöhner) und der Katharina. Hatte ungleich lange Füße, war ein (kleiner) Dorflump, verstieß ein bisserl gegen das siebente Gebot und war deshalb öfters im Kotterl, aber ansonst ein friedfertiger Mensch, der keiner Fliege etwas zu Leide tat. 33, 229ff
164 Ludwig Petrak Petrakschuster, der Schattingerhaus, CNr. 104 (Firmiangasse 10) Geboren 1838 in Namiest/Mähren. War Schuhmacher, Witwer und Mieter bei Theresia Schattinger (geb. 1816, Milchmeierin). Saß an seinem Fenster von Blumen und Vogelkäfigen umrahmt und klopfte seine Sohlen weich. 398, 399
119 Frau Pfauser
Nußbaumhaus Hatte Hund namens Burschl, Tratschteilnehmerin 201
130 Frau Pleberer


223f
52 Herr Plutzerkern Plutzerkern, der
War Milchmeier 91, 309ff
145 Exzellenz Feld- marschall- leutnant Polterer von Poltersdorf

War Kunde von Vinzenz' Lehrmeister in Gumpendorf bzw. des Sitzgesellen Niederreiter 285ff
56 Johann Nepomuk Polz

War Schuldiener und Veteranenhauptmann Stellvertreter. Hinweis: Auf Seite 69 war Schulpflicht anders beschrieben. 91, 95
24 Johann Rauch Rauch, der alte Ober St. Veiter Armenhaus (laut VZ 1869 + 1880) Geboren am 24.2.1818 in Unter St. Veit. Er soll in Paris ein reicher Mann gewesen sein. Hatte ein wildes Gesicht, ein zerrissenes Gewand und schimpfte immer. Die Dorfjugend ärgerte ihn fortwährend: "Rauch, Rauch! hast kann Buckl und kan Bauch!" 36, 399
99 Peter Reitmeier
Nußbaumhaus Witwer, Brummbär, als Gwölbwachter hatte er allnächtlich ein großes Bankhaus zu bewachen. Seine verstorbene Frau war als Tratschmirl bekannt, ohne einen Funken Talent für die Häuslichkeit, die den Keim der Zwietracht in friedliche Familien säte (Frau Mölzer sieht das anders). Er war schlampig, heiratete letztendlich Frau Mölzer. Vertrieb die falsche Luft im Rauchfang mit Schießpulver. Tratschopfer, versuchter Tratschteilnehmer. 174ff, 203f
33 Herr Sagmüller Sagmüller, der
Milchbauer 47
131 Frau Sagschneider Sagschneiderin, die
War eine wohlhabende Wirtschaftsbesitzerin, ein alter Geizkragen 228ff
4 Herr Sasshofer Sasshofer, der alte
War Tiergartenjäger 10
162 Rosina Schabschneider Schab- schneiderin, die alte Lt. VZ 1880 CNr. 205 (Rohrbacher- straße 23) Geboren am 8.6.1823 in Jrza, Komitat Monor (?). Näherin, Lt. Buch eine berühmte Medizinfrau. Sie erzeugte eine schwarze Salbe, die alles heilte. 396
151 Frau Schlederer

Tratschteilnehmerin, herzlos, redete über Josef Federntupfer, den Jammerpepi 297ff
89 Frau Schmerl
in einem Vorstadthaus, ober dessen Tor der heilige Josef Nährvater in einer Nische stand, Nußbaumhaus? Tratschteilnehmerin 161, 185, 206ff
109 Frau Schmid Gehschneuz- mich, die Frau Nußbaumhaus Tratschopfer, ihre Nase tropfte wie eine schlecht gelederte Wasserpippen 191f
20 Herr Schnabel Schnabel, der Gemeindewächter
War Gemeindewächter und Gemeindediener, ein alter Soldat 33, 90
87 Karl Schneider Scheider-Karl, der
War immer einer der Dümmsten, saß in der letzten Bank. Zu einer Profession taugte es nicht, wurde Markthelfer, im Krieg Feldwebel, in den Hungerjahren Hamsterer. Mit Erdäpfel fing er an, dann auf Eier und Butter gekommen, zum Fleisch emporgeschwungen, zum Holz übergegangen. Kaufte und verkaufte ganze Wälder. War so dick, dass er nur mehr im Auto fahren konnte. 152
106 Familie Sechseichler Sechseichler, die Greißlerhaus Die Sechseichlerin wollte ihrem Mann das Saufen abgewöhnen, verdrosch irrtümlich Herrn Liebreich 186
35 Herr Sommerer Sommerer, der alte Schulmeister
War Schulmeister 49
66 Frau Straberger Straberger, Madam
War Hausfrau von Vinzenz, hatte Handlung, keinen Mann und vier Buben 117
77 Herr Streusand Streusand
War Gerichtsschreiber bzw. Diurnist beim Bezirksgericht, verheiratet 128
45 Frau Thomas Thomasin, die
War Frau des Zimmermannes Thomas 80
91 Frau Vogeltanz
Nußbaumhaus Tratschteilnehmerin 166ff, 185, 191ff, 196ff, 202ff, 206ff
155 Frau von Mayer
War Sommerpartei beim Milchmeier Plutzerkern Hatte Sohn, der Doktor der Medizin geworden war 309ff
81 Sebastian Weißflacher Kaiser-Wastl, der
War Strumpfwirker, ein alter Junggeselle und hatte blühende Fantasie. Sein Schatz an Erzählungen war unterschöpflich. War auch Soldat und hatte den Feldzug 1866 mitgemacht. Hatte mächtigen, mit Pomenade eingefetteten Schnurrbart. War guter Hornist, den sogar der Kaiser wahrnahm. Daher der Name. Das alles entsprang aber wohl nur der Fantasie des Kaiser-Wastls. 139ff
96 Frau Wimmler
Nußbaumhaus Kontrahentin von Frau Kimmler 171ff
108 Frau Wundsam

Hatte einen Lautsprecher (Radio?) gekauft, Tratschopfer, ihr Schwiegervater war Münzensammler (Bettler) 188
113 Frau Zimpimperl Prinzessin Zimpimperl Katzenhaus Tratschopfer 195
94 Frau Zippersam
Nußbaumhaus Tratschopfer 167f
159 Michael Zweckmann

War Schustergeselle, hatte keine Nase, gewann aber 20.000 Schilling in der Klassenlotterie. Wollte Schustermeister werden und heiraten. Es sollte das Fräulein Emmi in der gegenüberliegenden Wäscheputzerei werden. Diese wollte aber den Herrn Lix und daher wurde es die Kluppen-Wettl aus dem Waschraum der Putzerei. 320ff
104 Frau Zwerchbeuschl
Nußbaumhaus Tratschteilnehmerin, Lotterieschwester, verheiratet mit Herrn Zwerchbeuschl 185, 193f, 217ff
110 Frau Zwinserl
Nußbaumhaus Tratschopfer und Tratschteilnehmerin, verpritschelte Wasserquantum eines Monates beim schwaben (schwemmen) 192, 207ff
116 Frau Zwrtschek
Nußbaumhaus Nachbarin von Frau Bimerskern, Tratschopfer, als böhmische Knopfgabl bezeichnet, angeblich vom Hochmutsteufel besessen 197ff

 

zusammengestellt von hojos
im Juli 2000