Das Döltllied

Zu Ostern 1920 dem lieben Wirt und seinen Gästen gewidmet. Text von Franz Slawik, Musik von Jaques Jelinek
1920

Wenn man d'ganze Woche sich plagt irgendwo,
In aner Werkstatt, oder in an Büro
Und es kommt da Sonntag dann endlich daher,
So freut an das Leben gleich vielmehr.
Man liegt erstens länger wie g'wöhnlich im Bett
Man wechselt die Wäsche und macht sich adrett,
Man isst etwas besser und nimmt's schöne Gwand
Und is' dann a Gsellschaft beinand,
So fragt man sich untereinand um den Rat,
Wo geh'n ma' heut hin, bis man's hat?

Ja zum Döltl nach St. Veit
Ziagt's mi hin jederzeit,
Denn so gmüatlich, wie dort
Find' ma' selten an Ort,
Bei der Musi, bei dem Wein
Glaubt ma' im Paradies zu sein.
"Prost kling kling! Prost kling kling!
Stoss'n's an und stimmen's ein,
Prost kling kling! Prost kling kling!
Da muaß ma'a alle Sonntag sein!"

Schaut man in die Gäst' so a bisserl hinein,
Erkennt man sofort s'tuarn nur besser sein.
Auf an Tisch sitzen oft a paar Familien beinand
Die Liebesdurstigen san gedruckt an die Wand.
Der Wirt und die Wirtin bekannt unter d' Leut',
Sie verkörpern den Wohlstand schon allan von St. Veit.
Auf den Bachhendelfriedhof den alle zwa hab'n
Liegen schon so manche Ganserln begrab'n.
Doch d' Hauptsach' is'´, daß recht g'müatlich tuat sei
Und d'rum gedenken sie des Liedes Refrain.

Ja zum Döltl nach St. Veit
Ziagt's mi hin jederzeit,
Denn so gmüatlich, wie dort
Find' ma' selten an Ort,
Bei der Musi, bei dem Wein
Glaubt ma' im Paradies zu sein.
"Prost kling kling! Prost kling kling!
Stoss'n's an und stimmen's ein,
Prost kling kling! Prost kling kling!
Da muaß ma'a alle Sonntag sein!"

Quellen:
Heuriger Schneider-Gössl

Übertragen von hojos
im März 2010